Fahrradparcours schult sicheren Umgang mit dem Zweirad

(Kommentare: 0)

Im sicheren Umgang mit dem eigenen Fahrrad haben sich jetzt Schülerinnen und Schüler der Paul-Gerhardt-Schule geübt. Aus Wippen, Treppen und Wellenstegen bauten auf dem Schulhof Chantal Klingenberg und Hauke Christiansen vom Team „radparcours.de“ eine Bewegungsbaustelle für Zweiräder auf.

Die dritten und vierten Klassen verlegten den Unterricht ins Freie, um unter fachkundiger Anleitung und mit viel tatkräftiger Elternhilfe zu lernen, wie das Fahrrad in bestimmten Situationen reagiert und wie man nie den sicheren Halt verliert. Die dafür notwendige Konzentration ließ die Mädchen und Jungen den unentwegt fallenden Dauerregen komplett vergessen.

Jeweils anderthalb Stunden pro Klasse dauerten die Trainingseinheiten, die nicht nur viel Spaß brachten, sondern auch extrem lehrreich waren. „Man benötigt eine kleine Portion Selbstvertrauen in die eigenen Kräfte und Fähigkeiten, dann kann man fast jede Situation meistern“, erklärt Parcourstrainer Christiansen das Geheimnis. Wer einmal die Erfahrung gemacht habe, dass auch bei einem wackeligen Untergrund das Fahrrad noch immer in der Spur gehalten werden kann, reagiere im Straßenverkehr weniger ängstlich. „Genau das sollen die Kinder aus dem Parcours mitnehmen“, sagt Schulleiterin Julia Beier, die mit der städtischen Radverkehrsplanerin Angelika Schöning den jungen Radlern Hilfestellung leistete.

Die Fortbewegung mit dem Fahrrad erfordere, so Schöning, „die simultane Koordination psychomotorischer und kognitiver Fähigkeiten.“ Mit Julia Beier ist sie einer Meinung, „dass Verkehrssicherheitserziehung in der Schule nicht überwiegend theoretisch abgehandelt werden darf.“ Die Fahrt auf dem Parcours schule unbewusst und spielerisch die motorischen Fertigkeiten, die auch für das sichere Fahren im Straßenverkehr entscheidend seien.
    
Gefördert hat das Parcours-Training, das im letzten Monat schon an der Martinschule großen Anklang fand, die Arbeitsgemeinschaft fahrrad- und fußgängerfreundlicher Städte, AGFS. Angelika Schöning würde sich freuen, wenn weitere Ahlener Grundschulen das Angebot annähmen, Schülerinnen und Schüler sicherer auf dem Fahrrad zu machen. „Leider sind in vielen Familien gemeinsame Fahrradausflüge nicht mehr üblich“, bedauert Schöning. Die Radfahr-Kompetenz drohe dadurch abzunehmen. Deswegen sei die Stadt weiter gefordert an ihrer Fahrradfreundlichkeit zu arbeiten, „um das Zweirad im Nahbereich wieder zum selbstverständlichen Verkehrsmittel Nummer Eins zu machen.“

Zurück