Farbenfrohes zum Tag des offenen Denkmals - Ahlener Kirchen locken
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Als die „perfekte Ergänzung zum Pöttkes- und Töttkenmarkt“ bezeichnet Nicole Wittkemper den Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag. „Während die Eltern über den Markt bummeln, können sich die Kinder von 12 bis 15.45 Uhr unterhaltsam dem Thema des Denkmaltages widmen“, sagt die städtische Denkmalpflegerin. Das steht in diesem Jahr unter dem Motto „Farbe“. Mit Willi Stroband verwandeln die Kinder die Bartholomäuskirche in ein Atelier, wo man sich kunterbunt und farbenfroh auslassen darf. „Kinder haben ja die tollsten Ideen, auf die wir Erwachsenen nie kommen würden“, weiß der Pastor aus jahrelanger Kinder- und Jugendarbeit. Diesen „wertvollen Schatz“ gelte es zu heben, wenn zusammen Kirchenfenster gestaltet werden. Die Malaktion beginnt unmittelbar im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst. Aber auch alle anderen Marktbesucher sind herzlich eingeladen, ihren Gang durch die Innenstadt mit einer nicht alltäglichen Visite in den beiden Stadtkirchen zu verbinden.
In diesem Jahr stehen zwei Denkmäler im Mittelpunkt, die fast immer für Besucher geöffnet sind und auch schon in der Vergangenheit Thema beim Tag des offenen Denkmals waren: Die St.-Bartholomäus-Kirche und die St.-Marien-Kirche. Dies bedeutet aber nicht, dass es nicht spannende Erkenntnisse gibt, wenn man das Ganze unter dem Motto „Farbe“ betrachtet. „Die beiden innerstädtischen Kirchen haben viel Interessantes zu diesem Thema zu bieten“, verspricht Nicole Wittkemper. Darüber hinaus verbindet die beiden katholischen Kirchen ihre bis ins Mittelalter zurückreichende Geschichte, die eng verbunden ist mit der Stadtwerdung Ahlens.
Mit maßgeblicher Unterstützung von Pastor Rainer Kleinewiese wurde für den diesjährigen Tag des offenen Denkmals ein buchstäblich „buntes“ Programm zusammengetragen. In geführten Rundgängen wird von der Geschichte der Stadt Ahlen mit ihren beiden ältesten Kirchen, von den bisher durchgeführten Restaurierungsarbeiten, aber auch von den wertvollen Ausstattungen der beiden Kirchen berichtet.
Neben den religiösen Kunstwerken wie das Sakramentshaus der St.-Bartholomäus-Kirche, der 14-teiligen Kreuzwegstationen in der St.-Marien-Kirche oder auch deren Kirchenfenstern, sind Farben auch in Paramenten und insbesondere in liturgischen Gewändern wiederzufinden. Spannendes dazu erklärt Fachmann Thomas Schmitt von der Firma „Schmitt Paramente“ aus Köln. In der Marienkirche ist dazu eigens eine Ausstellung zusammengestellt worden. Auch wird die Restauratorin für Gemälde, Monika Voss–Raker, persönlich anwesend sein, um von ihrer Arbeit zu berichten und das Handwerk des Restaurators praxisnah zu erläutern. 2013 erhielt sie den Auftrag von der Gemeinde St. Marien, die in Mitleidenschaft gezogenen 14 Gemälde der Passionsgeschichte zu restaurieren.
Rembert Wilke wird als eng mit seiner Kirche verbundener Kirchenführer die Geschichte der St. Bartholomäus-Kirche und die im Verlauf der Jahrhunderte sich wandelnde Glaubenshaltung in Verbindung mit den vielfältigen aktuellen und historischen Farbausstattungen erläutern. Den Abschluss bildet um 16.00 Uhr ein ca. halbstündiges Orgelkonzert mit Andreas Blechmann unter dem Motto „Klangfarben“. Eine passende Gelegenheit, wie Nicole Wittkemper findet, „um dem Trubel des P+T-Marktes für kurze Zeit zu entkommen und neue Energie zu tanken.“