Fische sollen besser geschützt werden
(Kommentare: 0)

Die Köder haben jedoch einen entscheidenden Nachteil: Wirkstoffe von Rattenködern gelangen auch in Fische und reichern sich in deren Leber an. Dies zeigte ein Forschungsprojekt im Auftrag des Umweltbundesamtes.
„Kommunen müssen bei der chemischen Rattenbekämpfung die Vorgaben zum Gewässerschutz einhalten“, betont dessen Präsident Dirk Messner. Es gebe zahlreiche innovative Lösungen, wie dies umgesetzt werden kann, beispielsweise durch spezielle Köderschutzstationen. Die AUB wollen alles tun, damit Fische in unseren Flüssen nicht weiterhin zum ungewollten Ziel von Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen werden. Dazu sollen künftig neuartige Köderboxen in den Schächten eingebracht werden, die ebenfalls einen toxischen Köder enthalten, den die Ratten leicht erreichen können.
Der große Vorteil liegt in der Bauweise der Boxen: Bei stark ansteigendem Wasser wird ein Mechanismus ausgelöst, der die Falle verschließt, so dass kein Abwasser an den Köder gelangen kann und die toxischen Wirkstoffe nicht in den Wasserkreislauf geraten. „Nachteilig sind die vergleichsweise hohen Kosten von ca. 250 bis 550 Euro pro Stück“, so die AUB in einer Mitteilungsvorlage, über die am kommenden Montag, 12. Juni, der Betriebsausschuss beraten wird. Vermutlich im Laufe des kommenden Jahres werden gesetzliche Bestimmungen hinsichtlich des Infektionsschutzes verschärft, mit denen nach Einschätzung der AUB Köderboxen das Standardwerkzeug der Rattenbekämpfung im öffentlichen Kanal darstellen werden. Andere Kommunen hätten bereits begonnen, auf Köderboxen umzustellen, um frühzeitig auf die Gesetzesänderung vorbereitet zu sein.
Aufgrund der hohen Kosten für die Boxen wollen die AUB demnächst gezielter vorgehen. Anstelle der jetzt flächendeckenden Kanalbelegung wird flexibler auf Befall reagiert werden. AUB-Beschäftigte werden geschult, um die Standorte der Rattenköderstationen eigenständig zu wechseln. Erfahrungen von Kommunen mit vergleichbar großem Kanalnetz zeigten, dass mit 40 bis 50 Köderboxen den Nagern erfolgreich beizukommen sei. In Ahlen ist die Situation in den Kanälen entspannt. Den Befall stuft Michael Steinkamp vom Schädlingsbekämpfers Angelkort als normal ein. Er sei sogar etwas unterdurchschnittlich, so das Ergebnis der Frühjahresbelegung, bei der Köder nach noch altem System ausgelegt worden sind.