Fliegerbombe in der Westfalenkaserne problemlos entschärft
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Nach einer Viertelstunde war der Spuk vorbei. Kampmittelbeseitiger Dieter Berchem meldete am Donnerstagnachmittag um 14.50 Uhr Vollzug: „Eine amerikanische Fünf-Zentner-Fliegerbombe, intakter Kopfzünder, alles gut gelaufen“, fasste der Feuerwerker der Bezirksregierung Arnsberg knapp zusammen.
Bevor sich der Spezialist an die Arbeit machen konnte, mussten rund 170 Gäste der Notunterkunft auf dem Kasernengelände ihre beiden Wohnblöcke verlassen. In einem nahegelegenen Großraum-Restaurant fanden sie für etwa eine Stunde Aufnahme und Betreuung. „Eine sehr ausgelassene Stimmung herrscht hier, von Bedrückung keine Spur“, meldete ASB-Einrichtungsleiter Detlef Prösch. So wurde an manchen Tischen gesungen und geklatscht, um sich die Zeit zu vertreiben.
Die Flüchtlinge machten sich von Polizei und Betreuern begleitet zu Fuß auf den Weg ins Restaurant. Bürgermeister Dr. Alexander Berger erklärte die Situation und nutzte die seltene Gelegenheit, alle Gäste auf einmal anzutreffen. „Ich heiße Sie herzlich willkommen in Ahlen, fühlen Sie sich wohl bei uns“, wandte er sich in Englisch an die Anwesenden. In persönlichen Gesprächen informierte er sich von Tisch zu Tisch über einige Schicksale, die die Menschen auf ihrem Fluchtweg erlitten haben.
Vom 250-Meter-Sicherheitsbereich um die Fliegerbombe waren lediglich eine Handvoll Gewerbebetriebe im Kleiwellenfeld unmittelbar betroffen. Sie mussten für die Dauer der Entschärfung verlassen werden, auch wurde der Bahnverkehr auf der Strecke Bielefeld-Hamm für kurze Zeit unterbrochen. Der Bombenblindgänger war bei einer Luftbildauswertung entdeckt worden.