Fragebogenaktion „Islam 2030“
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Wie sind die Muslime in das soziale Leben der Stadt einzubeziehen? Wie kann die Beteiligung der Zuwanderer insgesamt gesteigert werden? Aber auch: Welche Ängste gibt es in der einheimischen Bevölkerung und was kann dagegen getan werden? Mit diesen Fragen befasst sich die Fragebogenaktion „Islam 2030“, die von Pari-Sozial und der Katholischen Hochschule NRW gestartet wird.
„Bereits 2030 werden die Muslime in vielen Städten, auch bei uns in Ahlen, mit mehr als 50 Prozent die Bevölkerungsmehrheit stellen“, sagt Pari-Geschäftsführer Dietmar Zöller voraus. Darauf gelte es sich vorzubereiten. Darum wurden in Ahlen, Hamm und Münster Fragebögen an repräsentativ ausgewählte Bürger mit und ohne Zuwanderungsgeschichte ausgegeben.
„Wir erwarten Ergebnisse etwa bis zum Sommer 2014“, sagt Professor Dr. Faruk Sen von der beteiligten Europäisch-Türkischen Stiftung für Bildung und Wissenschaftliche Forschung. Die Fragen drehen sich um Themen wie Alten- und Krankenpflege, Beerdigungskultur, aber auch um die Mitarbeit in Vereinen und Organisationen wie der Feuerwehr. Hier sehen die Beteiligten großen Nachholbedarf.
Wurden bisher die meisten verstorbenen Muslime in ihren Heimatländern bestattet, gibt es hier einen Wandel. „Viele Menschen haben hier ihren neuen Lebensmittelpunkt gefunden und wollen auch hier bestattet werden“, hat Prof. Sen herausgefunden.
Der Fragebogen behandelt zahlreiche Komplexe rund um Religion und Lebensgewohnheiten. „Damit wollen wir Diskussionen in der ursprungsdeutschen wie in der Gesellschaft der Zuwanderer anregen“, stellt Agnieszka Bednorz, Kultur- und Sozialantrophologin von Pari-Sozial, klar.
Autor Peter Schniederjürgen