Führungen durch Fritz-Winter-Ausstellung

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Ein besonderes Angebot für alle Kunstliebhaber bietet das Heimatmuseum der Stadt Ahlen an diesem Wochenende. Der über die Grenzen von Ahlen hinaus bekannte Kunsthistoriker Dr. Franz-Josef Kosel führt zwei Mal durch die Ausstellung „Fritz Winter – Das graphische Werk“, die aus Anlass des 40-jährigen Bestehens des Fritz-Winter-Hauses im Heimatmuseum an der Wilhelmstraße 12 gezeigt wird. Kosel erläutert das Werk Winters am kommenden Samstag, 23. Januar, um 15 Uhr, und am Sonntag, 24. Januar, um 14.30 Uhr. Der Eintritt und auch die Führung sind kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 Die Ausstellung „Fritz Winter – Das graphische Werk“ ist bis zum 28. Februar an den Wochenenden zu sehen, samstags von 15 bis 18 Uhr, sonntags von 11 bis 18 Uhr.

Hintergrund

Die Ausstellung im Heimatmuseum ist der zweite Teil der Präsentation zum 40. Geburtstag des Fritz-Winter-Hauses, der seit Oktober mit einer umfangreichen Werkschau des Künstlers begangen wird. Dazu hat Helga Gausling, die das Haus in den vier Jahrzehnten seines Bestehens zu einer Einrichtung mit musealem Charakter erweitert hat, eine Dokumentation vorgelegt, die alle Künstler und Ausstellungen aus den vergangenen vier Jahrzehnten vorstellt.

Mit der Ausstellung des graphischen Schaffens des Künstlers wird Fritz Winter als Graphiker in den Mittelpunkt gerückt. Winter machte Erfahrungen als von den Nationalsozialisten als „entartet“ gebrandmarkter und mit Berufsverbot belegter Künstler sowie als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Wesentlichen Anteil hatte er an der geistigen Befreiung der Kunst aus den ideologischen Fesseln eines als völkisch bezeichneten Kunstbegriffs.

In der Ausstellung, die rund 50 Arbeiten aus dem Zeitraum von 1950 bis 1975 umfasst, wird deutlich, wie nachhaltig das Erlebnis der Welt unter Tage als Grubenelektriker auf der Zeche Westfalen in Ahlen den jungen Winter geprägt haben muss. Während seiner Studienzeit am Bauhaus in Dessau (1927 - 1930) erlernte Winter den handwerklichen Umgang mit den wichtigsten graphischen Techniken. Allerdings sah sich Winter immer als Maler, der seinen künstlerischen Schwerpunkt auf die Malerei legte und der das „Serielle im Sinne einer funktionsabhängigen Rationalisierung“ ablehnte (Andreas Schnieder in: Fritz Winter: Das graphische Werk von 1950 - 1975).

Die Ausstellung zeigt vor allem Arbeiten in der „aqua tinta“-Technik und eine kleine Auswahl der technisch aufwendigeren Farblithographien mit dem für Winter typischen Formenvokabular aus Biomorphem, Balken und delikat-subtilem Strichwerk.

Parallel wird im Fritz-Winter-Haus die Ausstellung „40 Jahre Fritz-Winter-Haus“ im Fritz-Winter-Haus, Südberg 72, ebenfalls bis zum 28. Februar gezeigt.

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