„Gangsta Oma“ mal fröhlich, mal nachdenklich – Martinschüler machen mit beim „Penzberger Urmel“

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Die Geschichten vom „Urmel aus dem Eis“ gehören wohl zu den bekanntesten und beliebtesten deutschen Kinderbuch- und Kinderfilmklassikern. Bekannt aus den Filmen der Augsburger Puppenkiste schließen Kinder seit fast fünfzig Jahren das kleine Urzeitwesen in ihr Herz.


Was weniger bekannt ist: Autor und Urmel-Vater Max Kruse lebte von 1986 bis zu seinem Tod vor zwei Jahren in Ahlens oberbayerischer Partnerstadt Penzberg, die ihm zu Ehren den Jugendliteraturpreis „Penzberger Urmel“ ausschreibt. In diesem Jahr nahm zum zweiten Mal eine Schule aus Ahlen daran teil. Vermittelt hatte den Kontakt Mechthild Massin.

Die ehemalige Klasse 4c der Martinschule übernahm mit Klassenlehrerin Stefanie Dudek die Patenschaft für eines der zehn Bücher der Auswahlliste zum „Penzberger Urmel“. Nachdem sich die Kinder eine Übersicht über alle vorgeschlagenen Bücher verschafft hatten, suchten sich die Jungen und Mädchen das Buch „Die Gangsta-Oma“ von David Walliams aus. Die Geschichte handelt vom Schüler Ben, der eines Tages herausfindet, dass seine Oma ein Geheimnis hat: Sie war früher eine berühmte Juwelendiebin. Und jetzt plant sie ihr größtes Ding. Sie will die Kronjuwelen der englischen Königin stehlen. Ben ist Feuer und Flamme. Was für ein Abenteuer!

Nachdem jedes Kind dank einer Bücherspende ein Leseexemplar der „Gangsta Oma“ erhielt, vergruben die Schülerinnen und Schüler in Bens Welt und erlebten seine spannenden Erlebnisse nach. „In einer fächerübergreifenden Unterrichtseinheit wurde das Buch regelrecht lebendig und es entstand ein tolles Projekt“, ist Stefanie Dudek noch immer davon begeistert, wie intensiv die jungen Martinschüler in die Abenteuer eintauchten. So lernten sie London kennen, bauten aus unterschiedlichen Materialien den Tower nach, bastelten Kronjuwelen und bewegten sich in einer Bewegungslandschaft in der Turnhalle wie in Londons Kanalisation. Positiver Lerneffekt nebenher: Die englische Sprache war immer wieder präsent.

Glücklich ist Stefanie Dudek darüber, dass ihre Schülerinnen und Schüler mehr als nur viel Spaß mit der Großmutter auf kriminellen Abwegen hat-ten. „Das Buch hat uns alle gleichzeitig fröhlich und nachdenklich gemacht“, so Dudek. Mit Lehrern, Eltern und Großeltern sei auch ernsthaft über das Thema „Älter werden“ gesprochen worden.

Hintergrund:

Das „Penzberger Urmel“ ist ein Literaturpreis für ausgewählte Kinder- und Jugendbücher, der von der Stadt Penzberg  an Autoren und Illustratoren von deutschsprachigen Kinder- und Jugendbüchern vergeben wird. Im Blick steht dabei der Zusammenhang von Text und Illustration. 
Anreger und Schirmherr des Preises ist der bekannte Kinderbuchautor und  Wahl-Penzberger Max Kruse, der mit seinem „Urmel“ eine markante Figur der deutschen Kinderliteratur geschaffen hat. Dieser Preis wird alle zwei Jahre an Autoren und/oder Illustratoren vergeben und ist mit 2000 Euro dotiert. Nachdem eine Erwachsenen-Jury zehn Buchtitel in einer Auswahlliste veröffentlicht hat, können sich Klassen und auch sonstige Gruppen um die Patenschaft für die ausgesuchten Titel bewerben. Bis En-de des Schuljahres sollte dann eine maximal zehnminütige Präsentation vorbereitet sein.
Die Dokumentation des Projektes der Martinschule ging per DVD auf die Reise nach Penzberg und wurde dort im Rahmen der Präsentation aller Bücher vorgestellt. Den Kinderbuchpreis „Penzberger Urmel“ hat in die-sem Jahr das Buch „Du spinnst wohl“ von Autor Kai Palten für Text und Illustrationen bekommen. Es handelt sich um eine außergewöhnliche Ad-ventsgeschichte, die jetzt gerade aktuell ist.

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