Geänderte Zufahrt und Anschluss an die Bahn: Neues Leben auf früherem Blomberg-Gelände
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Dass ein Ahlener die größte Gewerbebrache im Stadtgebiet erworben hat, macht Bürgermeister Dr. Alexander Berger zufrieden. Dies sagte er bei einem gemeinsamen Ortstermin in den früheren Blomberg-Hallen, zu dem die Stadt und Neubesitzer Willi Haver eingeladen hatten. 120.000 Quadratmeter groß ist das Areal, das der Ahlener Unternehmer revitalisieren möchte.
Berger ist es wichtig, dass das Gelände „in einem Guss“ den Besitzer wechselte. Eine Parzellierung und Zergliederung wäre dem Gewerbegebiet im Ganzen nicht zuträglich gewesen. „Ich bin froh, dass die Gespräche, die wir geführt haben, zu einem guten Ergebnis geführt haben.“
„Schon in Kürze werden erste Hallenbereiche von einer externen Firma bewirtschaftet“, kündigte Haver an. Was er selbst mit den Hallen vorhat, wollte er indessen noch nicht genau verraten. In Logistik sei sein Unternehmen „stark unterwegs“, so Haver. Ein wenig lässt er sich dennoch in die Karten schauen, denn: „Diesen Bereich wollen wir massiv ausweiten.“ Absicht seiner Firma sei es, die bislang drei Standorte in Ahlen auf dem Gelände im Gewerbegebiet Ost zu zentralisieren. Wünschenswert sie dann eine vollkommen neue Zufahrt über die Maybachstraße, um den Anwohnern im südlich angrenzenden Wohngebiet so wenig wie möglich nahe zu kommen. Haver verspricht, die gesamte Aufbereitungstechnik, welche von der Bergehalde auf der früheren Zeche Westfalen hierhin verlegt wird, ohne Ausnahme in geschlossenen Hallen unterzubringen. Innerhalb der kommenden 24 Monate will der Firmenchef die Verlagerung umgesetzt haben. „Wir gehen jetzt in die Genehmigungsverfahren“, gibt er sich zuversichtlich. Willi Haver bestätigte die Erwartung des Bürgermeisters, dass nun auch „neue Ahlener Arbeitsplätze entstehen werden.“ Die derzeit 150 Stellen sollen um 100 weitere erhöht werden, wenn sich alle Planungen auf dem Gelände realisieren lassen, so Haver.
Stadtbaurat Andreas Mentz beurteilt die notwendigen Nutzungsänderungen als „relativ unproblematisch.“ Auch erforderliche Baugenehmigungen für die Lagernutzung seien machbar. Mehr Zeit benötige der Immissionsschutz. „Dazu wird es eine Beteiligung der Öffentlichkeit geben“, sieht Mentz die Anwohnerinteressen gewahrt. Erste vorsichtige Prüfungen hätten Perspektiven gezeigt. Eine gute Idee sei es, so der Stadtbaurat, das bestehende Bahngleis zu reaktivieren. „Das ist ein wenig aus dem Blick geraten und braucht jetzt jede Menge Vorarbeit und erheblichen Sanierungsbedarf.“ Es liefen mit der Bahn erste Gespräche, um die Wiederinbetriebnahme des Gleises „technisch abzusichern.“ Über die Maybachstraße sei das Firmengelände nach Verlegung der Zufahrt auch günstig an die Bundesstraße angebunden. „Verkehrsgutachten werden zeigen, wie es sich in das Gesamtnetz einbinden lässt“, glaubt Mentz an lösbare Aufgaben.