Gedenken an die kampflose Übergabe der Stadt
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Unerwartete Gäste kamen zur Kranzniederlegung an der Südenmauer. Im Gedenken an die kampflose Übergabe der Stadt Ahlen durch Oberfeldarzt Dr. Paul Rosenbaum am 31. März vor 69 Jahren hatte der „Freundeskreis Ahlener Soldaten“ zu einer Gedenkfeier eingeladen. Und plötzlich war auch eine Gastklasse des St.-Michael-Gymnasiums mit von der Partie.
Gemeinsam nahmen somit Jung und Alt das Geschehen am neuen Standort des Gedenksteins für Rosenbaum und seinen amerikanischen Friedens-Mitstreiter Colonel Sidney Hinds in Augenschein. Bürgermeister Benedikt Ruhmöller und der Vorsitzende des Freundeskreises, Rolf Kersting, gedachten hier der mutigen Aktion des Stadtkommandanten kurz vor Kriegsende. „Die Übergabe der Stadt an Colonel Sidney Hinds verhinderte schlimmste Zerstörung und Elend in der Stadt“, sagte Kersting. Gemeinsam mit dem Kassierer des Freundeskreises, Hans-Dieter Samson, legte er ein Blumengebinde nieder. „Wir werden dieses Datum fest in unseren Kalender schreiben, schon um zu erinnern, dass es auch hier Widerstand gegen die Nazi-Diktatur gab“, hob Kersting hervor.
Damit traf der Freundeskreis-Chef ganz die Meinung von Bürgermeister Benedikt Ruhmöller, der das Engagement des Freundeskreises für die Versetzung des Gedenksteins an den heutigen Standort besonders lobte. Jetzt befindet sich der Gedenkort direkt vor dem Schauplatz der ersten Verhandlungen zwischen dem deutschen Stadtkommandanten und dem amerikanischen Befehlshaber. Diese erfolgten 1945 im damaligen Realgymnasium, heute Stadtbücherei. „Hier ist ein zentraler Ort, im Auge und im Bewusstsein der Bürger. Dieser Ort ist ein Zeugnis für Courage eines Einzelnen gegen ein ganzes System“, führte Ruhmöller weiter aus.
Den jungen französischen Gästen erklärte Johannes Epke, Lehrer des bischöflichen St.-Michael-Gymnasiums, die Vorgänge von damals. Von seinem französischen Lehrerkollegen wurden die Worte dabei übersetzt.
Autor Peter Schniederjürgen