Gedenken an die Toten aller Völker – Kundgebung zum Volkstrauertag auf dem Marktplatz

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Foto: Kundgebung zum Volkstrauertag auf dem Marktplatz
Der Einladung von Bürgermeister Dr. Alexander Berger zur Teilnahme an der Veranstaltung zum Volkstrauertag folgten auch in diesem Jahr zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Abordnungen von Vereinen, Organisationen und Verbänden.

Am Ehrenmal auf dem Marktplatz gedachten sie am Sonntagabend der Opfer beider Weltkriege sowie der Millionen von Menschen, denen in aller Welt durch Gewaltherrschaft das Leben genommen wurde. Die Ehrenrede hielt Oberstleutnant Stefan Kribus, Kommandeur des seit einigen Monaten in der Westfalenkaserne stationierten Aufklärungsbataillons 7.

„Die gefallenen Soldaten aller Nationen, die im Bombenhagel umgekommenen Kinder, Frauen und Männer, sowie diejenigen, die in Gefangenschaft, bei Vertreibung, wegen ihrer Nationalität, ihrer Rasse, ihrer Überzeugung oder ihres Glaubens ihr Leben verloren haben, mahnen uns in ihrer furchtbaren Bilanz, nicht zu vergessen“, richtete Kribus sich an die Teilnehmer der Mahn- und Gedenkveranstaltung. Er betonte, dass die Menschen „an diesem Tag unser Totengedenken, unsere Trauer und unsere Ehrfurcht den Toten aller Völker zu widmen“ haben. Die jungen Jahrgänge unserer Zeit sowie die nach ihnen folgenden Generationen dürften nicht das ganze Ausmaß der schrecklichen Folgen kriegerischer Auseinandersetzungen und verbrecherischer Handlungen aus Gleichgültigkeit vergessen.

In das Gedenken an die Toten der Weltkriege schloss Kribus ausdrücklich auch alle Opfer von Naziherrschaft und SED-Diktatur ein. „Gerade in diesen Epochen starben besonders viele Menschen durch Kriegseinwirkungen und durch Gewalttaten totalitärer Staatsapparate.“ Als Offizier gelte sein Gedenken darüber hinaus allen Angehörigen der Bundeswehr, die ihr Leben in Ausübung ihres Dienstes verloren haben. Die Gesellschaft erschüttere es zutiefst, wenn heute das Grauen der Vergangenheit von Unwissenden und Unbelehrbaren verdrängt wird und Flüchtlingsunterkünfte angezündet werden, sowie Asylsuchende und Andersgläubige beschimpft werden oder ihnen sogar Gewalt angetan wird. „Indem wir uns vor den Opfern von Krieg und Gewalt in der Vergangenheit verneigten, verfolgen wir ein ganz wichtiges Zukunftsziel – nie wieder Krieg und nie wieder Diktatur.“

Zu Beginn der Kundgebung wandte sich der 18-jährige Reserveoffizieranwärter Jakob Benjamin Baumgärtner an die Versammelten. Er betonte die Rolle, die die Bundeswehr einnimmt, um aktiv für den Frieden einzutreten. Die traditionelle Totenehrung der vom Musikverein Vorhelm umrahmten Veranstaltung trug Nina Ebbers, Auszubildende der Stadtverwaltung Ahlen, vor.

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