Gedenkveranstaltungen zum 70. Jahrestag des Kriegsendes der Schulen

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Vom Ostfriedhof zum Rathaus zogen am Freitag rund 400 Schüler aller Ahlener weiterführenden Schulen zum Gedenken an das Kriegsende gestern vor 70 Jahren. Am Grab der russischen 127 Fremdarbeiter und Kriegsgefangenen trafen sich Schüler, Lehrer und der stellvertretende Landesvorsitzende des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge, Dr. Peter Paziorek, und Bürgermeister Benedikt Ruhmöller.

Mit Musik, Zitaten und Gedichten gestalteten Schüler das Gedenken an der Grabstätte. „Sie sind mit der Patenschaft für diese Grabanlage beispielgebend für das ganze Land. Ich wünsche mir, dass mehr Schulen die Erinnerungskultur so wahrnehmen“, lobte Dr. Peter Paziorek. Musikeinspielungen mit Trompete und Klarinette verbanden die Reden. „Dieser Tag ist ein Tag der Dankbarkeit für die Befreiung vom Naziterror mit seinen unsäglichen Schrecken“, sagte Bürgermeister Benedikt Ruhmöller. Er mahnte anlässlich des Gedenkens den offenen Umgang mit Menschen an, die aus Kriegsgebieten nach Deutschland flüchten. „Wir müssen begreifen, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist und wir uns ständig für den Frieden einsetzen müssen“, so der Verwaltungschef. Schüler zitierten Worte zum Frieden von Dichtern und Denkern. „Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der Dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im Vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen“, so ein Zitat von Albert Einstein. „Someone like you“ sang Amanda Sasmaz an der Gedenkstätte. Zum Abschluss übergab Dr. Peter Paziorek die Patenschaftsurkunde für das Gräberfeld auf dem Ostfriedhof an den Leiter der Gesamtschule, Alois Brinkkötter.

Die Schüler zogen zur nächsten Station, dem Glückaufplatz vor der Diesterwegschule. Hier erinnerten sie an den Bombenangriff vom 23. März 1944. Damals warfen etwa 60 Flugzeuge ihre Bombenlast über der Stadt ab. Einige Bomben trafen die Schule. Dabei verloren 14 Schüler im Alter zwischen acht und elf Jahren ihr Leben. In einer Schweigeminute gedachten die Marschteilnehmer dieser Katastrophe mit Grablichtern, die die jeweiligen Namen der jungen Kriegsopfer trugen.

Autor Peter Schniederjürgen

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