Gefährliches Kohlenmonoxid: Warngeräte gehören in jede Wohnung

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Schornsteinfeger bringen bekanntlich Glück. Nicht umsonst sind die Männer mit dem schwarzen Zylinder gern gesehen auf dem städtischen Neujahrsempfang, wo sie Stadt und Gästen für die kommenden zwölf Monate Glück und Segen wünschen. Weil das Gespräch zwischen Händeschütteln, Reden halten und Büffet leider viel zu kurz kommt, begrüßte Bürgermeister Dr. Alexander Berger jetzt zwei Vertreter der Zunft im Rathaus zu einem „Nachempfang“, exklusiv für die Glücksbringer.

„Schön, dass Sie immer da sind“, dankte Berger für die Unterstützung zum Jahresbeginn den Bezirksschornsteinfegermeistern André Lagoda und Tim Licht. Dieser war gerade erst zurückgekommen von einem anderen Neujahrsempfang in der Abtei Liesborn. Die protokollarischen Einsätze im Januar sind eine angenehme Abwechslung für Lagoda und Licht, deren Arbeitsalltag ansonsten sehr geprägt ist von technischen Dingen. Das klassische Kaminkehren kommt zwar auch vor, ganz überwiegend sind Schornsteinfeger heute aber unterwegs als Fachleute für energetische Beratung. 

„Dort geht die Entwicklung ganz klar hin“, bestätigte André Lagoda. Wer sein Haus sanieren möchte, damit es weniger Energie verbraucht, nutzt dafür häufig Kredite von KfW und BAFA. Als zertifizierte Energieberater (Energie-Effizienz-Experten) fungieren Schornsteinfeger, die gut Bescheid wissen über passende Förderprogramme. Sollen beispielsweise neue Fenster eingebaut werden, unterstützen die Experten beim Antrag auf BAFA-Förderung, und sie stellen Bescheinigungen aus, die für einen KfW-Kredit benötigt werden. Viele Hauseigentümer schätzen den Besuch „ihres“ Schornsteinfegers, der alle ein oder zwei Jahre an der Türe klingelt. Mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, das schätzt auch Tim Licht. Dabei erfahre man nicht nur Dinge, die mit Heizung oder Kamin zu tun haben. „Wir sind viel unterwegs und bekommen auch viel mit.“ 

Gefragt danach, was sich Lagoda und Licht wünschen, sind beide entschieden einer Meinung: In jedem Haushalt sollte ein CO-Melder vorhanden sein. „Leider ist das keine Pflicht“, bedauert Lagoda. Dabei sei das Warngerät vor Kohlenmonoxid genauso wichtig wie ein Rauchmelder. Vielleicht sogar noch wichtiger. Denn im Gegensatz zum Brandrauch ist das aus fehlerhaft funktionierenden Thermen entweichende Kohlenmonoxid tückischer, weil es weder riecht, schmeckt noch sichtbar ist. Stelle man dennoch fest, dass sich das giftige Gas in der Wohnung ausbreitet, gibt es nur eines zu tun, wie Tim Licht sagt: „Auf jeden Fall sofort raus und die Feuerwehr rufen.“ Mit der haben die Schornsteinfeger übrigens den Heiligen Florian als Schutzpatron gemeinsam. Der Märtyrer ziert die goldenen Knöpfe an jeder Arbeitsjacke.

Wie jedes Handwerk und jedes Gewerbe müssen auch die Schornsteinfeger um Nachwuchs werben. Für technisch interessierte junge Leute lohne es sich, mehr über den anspruchsvollen Beruf zu erfahren, versichern die Bezirksschornsteinfeger und fügen hinzu, „bei uns wird’s nicht langweilig.“ Für André Lagodas Tochter Luna, die ihren Vater beim Besuch des Bürgermeisters begleitete, ist das Berufsbild durchaus attraktiv. Doch obwohl sie zurzeit ein Praktikum im väterlichen Betrieb macht, werden ihre beruflichen Wege wohl woanders hinführen. Mehr Informationen über Aufgaben und Berufsfeld der Schornsteinfeger auch auf der Homepage des Zentralinnungsverbandes www.schornsteinfeger.de

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