Gegen das Vergessen – Weitere Paten für „Stolperstein“-Verlegung gesucht
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Erstmalig werden in Ahlen auch Steine für Überlebende der Nazi-Diktatur ihren Platz finden. Der Kölner Künstler Gunter Demnig, auf dessen Idee das Stolpersteinprojekt zurückgeht, wird am 22. November nach Ahlen kommen und an der Klosterstraße sowie an der West- und Oststraße neun Steine setzen.
Sechs von ihnen sind Überlebenden gewidmet sind. Die Stadt Ahlen setzt damit eine feste Tradition fort. Vor nunmehr neun Jahren sind erstmalig „Stolpersteine“ im Ahlener Straßenpflaster verlegt worden. Sie erinnern vor ihren jeweils letzten Wohnhäusern an 85 frühere Ahlener Bürgerinnen und Bürger, die der Nazidiktatur aus rassischen oder politischen Gründen zum Opfer gefallen sind. „Jeder Stein ist ein ständiger Appell an Menschlichkeit und Toleranz“, sagt Manfred Kehr, der in der Stadtverwaltung die Verlegung koordiniert. Die Opfer der Nazi-Barbarei erhielten ein Stück ihrer Würde zurück, indem sie dem Vergessen entrissen werden.
Die mit einer Messingabdeckung versehenen Pflastersteine sind mit dem Namen des Opfers, seinem Geburtsjahr, dem Deportationsdatum und –ziel sowie dem Todesdatum bzw. dem Jahr der Flucht versehen. Bürgerinnen und Bürger, die die Bemühungen der Stadt Ahlen um eine lebendige Erinnerungskultur unterstützen möchten, können für die anstehende Stolperstein-Verlegung Patenschaften übernehmen. Diese können für 120 Euro pro Stein eingegangen werden. Auch Vereine, Schulklassen, Nachbarschaften oder Einrichtungen sind angesprochen, eine Patenschaft zu übernehmen. Eine weitere Verlegung ist für 2017 vorgesehen. Informationen erteilt in der Stadtverwaltung Manfred Kehr unter T. 02382 59567 (E-Mail kehrm@stadt.ahlen.de).