„Gegenseitiger Respekt ist das Wichtigste“

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In dem Video beschwerten sich zwei junge Männer emotional aufgebracht über eine Fotoaufnahme, die sie in der Umkleide des Parkbades gefunden hatten. Zu sehen war auf dem Bild ein Badegast, der sich mit einem muslimischen Gebetsteppich, Alkohol und anderen Requisiten ablichten ließ. Bürgermeister Berger dankte dem Integrationsratsvorsitzenden, dass dieser sich nach Bekanntwerden des Vorgangs „zügig und erfolgreich um die Beruhigung der Situation bemüht hat.“

Auf Initiative des Integrationsrates der Stadt Ahlen trafen sowohl die Urheber des Videos als auch der kritisierten Fotoaufnahme zusammen, ebenso saßen Vertreter des Parkbades und des Integrationsteams der Stadt Ahlen am Tisch. Mitglieder des Integrationsrates hatten bereits zuvor in den sozialen Netzwerken und in persönlichen Gesprächen mäßigend auf verärgerte Menschen eingewirkt, die sich durch Foto und Video provoziert und verletzt gefühlt hatten. „Es freut mich sehr, dass sich die Verantwortlichen für Foto und Video zu diesem gemeinsamen Gespräch bereit erklärt haben“, sagte Ilkay Danismaz. Etwaige Konflikte und Missverständnisse ließen sich nur im Dialog ausräumen.

In dem Gespräch hätten sich alle Beteiligten sehr offen und zugänglich gezeigt, sich in die Perspektive der jeweils anderen Partei hineinzuversetzen. Der auf dem Foto abgebildete Badegast habe für seine als unsensibel empfundene Darstellung um Entschuldigung gebeten. Seiner Aussage nach wäre das Foto nicht zustande gekommen, wenn er zuvor gewusst hätte, welche Gefühle es bei anderen Personen auslösen könnte. Von seiner emotionalen Antwort auf dem Video distanzierte sich ebenso der Filmer. Er wäre nach eigener Einschätzung besser beraten gewesen, die Situation in Ruhe zu klären.

„Wir müssen viel mehr miteinander reden“, sprach sich auch Hanife Güneri, Mitglied im Integrationsrat, für den Dialog aus. Es gelte zu verstehen, was den Anderen bewegt, denn: „Gegenseitiger Respekt ist das Wichtigste.“ Für Integrationsbeauftragte Daniela Noack zeigt die Angelegenheit ein weiteres Mal, „wie wichtig die Arbeit des Integrationsrates auch hinter den Kulissen ist.“ In den vorhergehenden Tagen habe eine Vielzahl von informellen Gesprächen einen guten Boden für den Termin bereitet.

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