Gemeinsames Handeln zur Bekämpfung der Armut: Fachkonferenz regt Zusammenarbeit von Fachkräften an
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Der Schwerpunkt des Tages lag darauf, Familien, die von Armut bedroht sind oder in Armut leben, zu unterstützen und ein chancengerechtes und gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Unter dem Titel „Kinder- und Jugendarmut in Ahlen - Gemeinsam Lösungen entwickeln und handeln" wurden vielfältige Lösungsideen und Ansätze konstruktiv erarbeitet.
Der Vormittag der Konferenz widmete sich dem Erwerb fachlichen Wissens, der Kenntnis aktueller Zahlen und Daten aus Ahlen sowie dem Austausch von Impulsen aus anderen Städten. Bereits in der Begrüßung durch die Schul-, Kultur- und Sozialdezernentin Stephanie Kosbab der Stadt Ahlen wurde deutlich, wie sich die aktuelle Situation in Deutschland gestaltet. „Laut aktuellen Zahlen ist jedes 5. Kind in Deutschland von Armut bedroht oder betroffen. Das Leben in Armut ist ein dauerhafter Mangelzustand. Die negativen Folgen von Armut auf die Entwicklung von Kindern müssen gemeinsam abgebaut werden“, betonte Frau Kosbab mit Blick auf den im Januar erschienenen Armutsbericht der Bertelsmann Stiftung.
Tanja Salaj, die den erkrankten Geschäftsführer Dietmar Zöller von Innosozial vertrat, unterstrich in ihrer Begrüßungsrede die Bedeutung des gegenseitigen Wissensaustauschs zwischen Fachkräften. „Die Fachkonferenz bietet die Möglichkeit, verschiedene Dienste, Professionen aus unterschiedlichen Institutionen, Trägern und Vereinen kennenzulernen und wertvolles Wissen untereinander auszutauschen.“
Dr. Ansgar Seidel, Leiter des Jobcenters des Kreises Warendorf, beleuchtete anhand aktueller Zahlen die Situation in der Stadt Ahlen. André Deppe, Gruppenleiter der Stadt Ahlen im Bereich Tagesbetreuung für Kinder, ergänzte den Vortrag mit Informationen zur Entwicklung der Elternbeiträge in der Kindertagesbetreuung in den letzten Jahren. Nora Jehles von der Technischen Hochschule Köln schilderte eindrucksvoll die Auswirkungen von Armut auf das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sowie Möglichkeiten, die Folgen abzubauen, indem beispielsweise geprüft wird, ob die Zugänge zu Angeboten für Familien und Kinder realisierbar und ansprechend sind. Im Anschluss daran erläuterte Frank Wagner, Rektor der offenen Gebrüder-Grimm Ganztagsgrundschule in Hamm, wie Schulen dazu beitragen können, die negativen Auswirkungen von Armut zu reduzieren. Er betonte dabei die Bedeutung der Haltung der Fachkräfte und eines ressourcenorientierten Blicks, der viele Möglichkeiten eröffnet und Vertrauen aufbaut.
Am Nachmittag ging es dann zur aktiven Arbeit über. An acht Stellwänden, die Fachkräfte aus verschiedenen Querschnittsbereichen in Ahlen moderierten, wurden die Ahlener Angebotslandschaft gesichtet und konstruktive Lösungsideen erarbeitet, wie Familien in Bereichen wie kultureller Teilhabe und Gesundheitsprävention unterstützt werden können. Hierbei wurden insbesondere auch die Familien berücksichtigt, die keine Sozialleistungen erhalten und trotz beruflicher Tätigkeit von Armut bedroht, oder betroffen sind.
Die Stellwände füllten sich schnell mit vielfältigen Ideen und konstruktiven Ansätzen. „Nun gilt es, die Ergebnisse auszuwerten und Handlungsstränge zu verfolgen. Die große Fachkonferenz ist als Auftakt zu verstehen, um dieses wichtige Thema in Ahlen aktiv anzugehen", resümierte Ursula Woltering, Leiterin des Fachbereichs 5 Jugend, Soziales und Integration der Stadtverwaltung Ahlen, in ihrem Schlusswort.
Die Fachkonferenz der Sozialen Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, Fachkräfte aus verschiedenen Diensten, Trägern, Vereinen und Institutionen miteinander ins Gespräch zu bringen und gemeinsam Lösungen und Ideen zu aktuellen Herausforderungen zu erarbeiten. Durch die engagierte Zusammenarbeit zwischen Fachkräften, der Stadt Ahlen und den beteiligten Institutionen wurde ein wichtiger Schritt in Richtung Bekämpfung der Armut und Förderung von chancengerechtem Aufwachsen getan. Die Konferenz hat gezeigt, dass gemeinsames Handeln, sowie eine gemeinsame Haltung und der Austausch von Fachwissen wesentlich sind, um das Thema Armut effektiv anzugehen und positive Veränderungen zu bewirken.
In Kürze finden Sie hier die Dokumentation der Fachkonferenz wieder.