Gut in der Krise: Lehr- und Lernplattform macht vieles leichter

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„Schulfrei heißt nicht lernfrei“ – diesen Satz haben wohl fast alle Schüler in der Corona-Krise von ihren Eltern und Lehrern gehört. Doch so einfach war es nicht, diesen Anspruch mit Hilfe der neuen Medien in die Tat umzusetzen. Allerdings: Ahlen hat anders als viele Städte mit dem bereits laufenden Ausbau seines digitalen Schulnetzes beste Voraussetzungen, moderne und zeitgemäße Lernformen an allen städtischen Schulen nachhaltig zu entwickeln.

Während der Sommerferien werden an der Fritz-Winter-Gesamtschule und dem Städtischem Gymnasium die dafür notwendigen Baumaßnahmen weiter vorangetrieben.

Zurzeit sind mit dem Gymnasium, der Fritz-Winter-Gesamtschule und der Overbergschule I drei weiterführende Schulen sowie im Primarbereich die Mammutschule per Glasfaser an das zentrale Rechenzentrum angeschlossen. Teilbereiche der Sekundarschule als künftige zweite Gesamtschule Ahlens sollen im Herbst folgen. Auch die notwendigen, so genannten Inhouse-Verkabelungen werden an einigen Ahlener Schulen während des Sommers und darüber hinaus ausgeführt. Das große Ziel bis 2024: der Anschluss aller Grund- und weiterführenden Schulen in städtischer Trägerschaft an ein zentrales IT-Management. Damit entsteht eine solide Infrastruktur, die nicht vom Know-how einzelner Lehrer abhängig ist. „Rund 5,2 Millionen Euro investiert Ahlen hier in die digitale Zukunft“, betont Bürgermeister Dr. Alexander Berger.

IT-Spezialisten aus dem Rathaus unterstützen
Bereits während der vergangenen Monate konnten zumindest einige Schulen von den bislang ausgeführten Maßnahmen und der zu Beginn kostenlos zur Verfügung gestellten Softwareplattform „IServ“ profitieren.
Das gilt insbesondere für das Städtische Gymnasium, in dessen Gebäude sich das Rechenzentrum für das gesamte Schulnetz befindet. Lehrer Sebastian Wollmann, Ansprechpartner der Schule für alle IT-Fragen, lobt vor allem die Unterstützung, die er von den Fachleuten im Rathaus beim Aufbau der Lehr- und Lernplattform erfahren hat. Denn auch das ist Teil des Schulnetz-Gedankens: Dank eigens geschaffener personeller Ressourcen sorgen die städtischen Spezialisten dafür, dass Pädagogen mit technischen Fragen nicht alleingelassen werden und sich auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren können. „Das klappt wirklich prima“, so Sebastian Wollmann. „Eigentlich wollten wir IServ erst nach den Sommerferien nutzen. Aber situationsbedingt haben wir jetzt einen großen Schritt nach vorn gemacht in Richtung virtuelles Klassenzimmer.“

Auch die Sekundarschule ist zufrieden mit IServ, obwohl man zunächst ein anderes System genutzt hat und der Umstieg erneute Einarbeitung bedeutete. Beim Start gab es ebenfalls Hilfe aus dem Rathaus. Inzwischen sind die meisten Lehrer und Schüler weitgehend fit im Umgang mit IServ. Sogar die kommenden Fünftklässler haben bereits ihre Zugangsdaten samt Anleitung erhalten und konnten damit noch vor Ferienbeginn ihre neue Schule etwas besser kennenlernen. „Das digitale Lernen bedeutet viel mehr als Videokonferenzen und eine Notlösung in Corona-Zeiten“, betont Fabian Blech, Abteilungsleiter und Medienbeauftragter der Schule. Einer der vielen Pluspunkte, die er aufzählt: Mit Hilfe des Messengers für IServ können Schüler und Lehrer sicher und einfach in Kontakt bleiben – zum Beispiel bei Fragen vor Klassenarbeiten. „Das fördert den Zusammenhalt der Schulgemeinschaft. Kommen jetzt noch Glasfaser-Anschluss und die technische Ertüchtigung von Klassenräumen und Lehrerzimmer, sind wir ein gutes Stück vorangekommen.“ Für die Fritz-Winter-Gesamtschule anerkennt Mathematik-Lehrer und IT-Betreuer David Schinowski die Entwicklung beim Schulnetz und die aktuelle Ausbaustufe in seiner Schule. Er betont: „Fachräume sollen Vorrang haben“.

Investition in die Zukunft unserer Kinder
Die notwendige Gebäudeverkabelung geht auch während der Ferien zügig weiter und die nächsten Ausschreibungen sind schon in Vorbereitung. Größtes Problem: Die Pandemie hat viele Pläne durcheinandergewirbelt. Die ausführenden Firmen stehen nicht immer zur Verfügung. Die zum Herbst anstehende einjährige vertragliche Bindung zwischen dem Anbieter IServ und der Stadt ist parallel in der Bearbeitung. „Wir geben unser Bestes“, verspricht der Bürgermeister. „Denn hier geht es um das wertvollstes, was wir haben: die Zukunft unserer Kinder.“

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