Haushalt der Stadt Ahlen konzentriert sich auf Notwendigkeiten
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Corona bedingte Mindereinnahmen führten bei steigenden Aufwendungen zu einem um die Pandemieschäden (6,2 Millionen Euro) bereinigtes Defizit in Höhe von rund 3,2 Millionen Euro. Ohne die Pandemie wäre der Haushaltsentwurf wohl wieder im Bereich einer schwarzen null gelandet. „Der Haushalt stellt sich praktisch von alleine auf, ohne Luxus und ohne überflüssige Vorhaben“, so Berger. Die Fachbereiche der Stadtverwaltungen hätten im Vorfeld der Haushaltseinbringung „hart gerungen und sich strenge Sparauflagen gesetzt“, was am Ende dennoch nicht gereicht habe für einen im Entwurf ausgeglichenen Etat.
Den vorläufigen Coronaschaden beziffert Schlebes mit 27,5 Millionen Euro. Ziel der Stadt sei es, den Schaden so gering wie möglich zu halten und ihn bis 2025 aus der Bilanz zu bekommen. Berger verweist darauf, dass die Stadt Ahlen in den letzten Jahren gut gewirtschaftet habe. „Deswegen können wir uns das Defizit auch einmalig leisten.“ Seit Amtsantritt Bergers im Oktober 2015 hat die Stadt Ahlen 42 Millionen Euro Schulden abgebaut. „Wir verzeichnen heute den niedrigsten Stand an Verbindlichkeiten seit den 1990er-Jahren“, sagte Dirk Schlebes. Die laufenden Ausgaben erwirtschafte die Stadt aus ihren Einnahmen, so dass auch im kommenden Jahr keine Kassenkredite zur Liquiditätssicherung benötigt werden. Das Guthaben der Stadt betrage zwei Millionen Euro, der Schuldenabbau soll konsequent fortgesetzt werden.
Weiter Maß zu halten und die Konsolidierung fortzusetzen, sollte auch Haltung des Rates sein, appellieren Berger und Schlebes an die Politik. Nicht abbringen lassen wollen sich beide von begonnenen Großprojekten wie dem Bürgercampus, der Osttangente, der Feuerwache Dolberg oder dem Integrierten Handlungskonzept für Ahlen Süd/Ost, die allesamt langfristig durchinvestiert seien. „Wir schaffen, was wir uns vorgenommen haben“, ist Berger überzeugt. Gleiches gelte für die Umsetzung effektiver Klimaschutzmaßnahmen. Die starke lokale Wirtschaft mit ihrem guten Gewerbemix sei wichtiges Rückgrat des kommunalen Haushalts. Dieser Vorteil müsse weiter ausgebaut werden, weswegen auch die Erweiterung des Gewerbegebietes Olfetal mit Nachdruck fortgesetzt werden müsse.
Die Einnahmeeinbrüche in 2020 und 2021 waren ganz überwiegend zurückzuführen auf verringerte städtische Einnahmen aus der Einkommens- und Umsatzsteuer. Die Wirtschaft habe nach der Krise jedoch wieder Tritt gefasst und befinde sich im Wachstum, blicken Berger und Schlebes zuversichtlich in die Zukunft. Im Haushaltentwurf 2022 stehen gegenüber 2021 von 153,2 auf 157 Millionen Euro steigende Erträge gegenüber. Auf der Ausgabenseite befindet sich ein Zuwachs von 164,8 Millionen Euro im laufenden Haushaltsjahr auf 166,4 Millionen Euro in 2022.