Herbert Faust zum 90sten – Kein Apparatschik, sondern ein Mensch!
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In einer sehr persönlich gehaltenen Rede dankte Berger seinem Vorgänger für dessen aufopferungsvollen Einsatz für Ahlen und die Menschen, die hier leben. Als Ratgeber und politisches Vorbild habe ihm Herbert Faust immer zur Seite gestanden. Ahlens Bürgermeister erinnerte daran, wie er an seinem ersten Tag im Amt als Stadtoberhaupt zu Gast bei Herbert Faust war und dieser ihm wichtige Ratschläge mitgab.
„Den Menschen zugewandt sein, auf Ausgleich zielen, aber auch in eigenen Überzeugungen standhaft bleiben, das haben Sie gelebt und uns allen als großes Vorbild vorgelebt“, charakterisierte Berger Herbert Faust als einen Menschen, der seinen Idealen und selbst auferlegten Ansprüchen immer treu geblieben sei. Durch stille Gespräche statt lautstarke Auseinandersetzungen habe Faust gewirkt, sagte anlässlich seines 80. Geburtstages der frühere Landesjustizminister Rolf Krumsiek. Berger fügte hinzu: „In Ihrer Ahlener Ratsarbeit haben Sie sich durch nichts von dieser Beschreibung unterschieden.“ Mit Charme, Klugheit und Humor habe der Jubilar stets zu überzeugen gewusst.
In seiner Laudatio würdigte Ehrenbürger Horst Jaunich, der Faust im Amt des Bürgermeisters gefolgt war, die menschlichen Qualitäten von Herbert Faust: „Du warst kein Apparatschik, der nur in Politvokabeln denken konnte, sondern jemand, der beim Schnaps mit Leuten zusammensitzt“. In den vielen Jahrzehnten gemeinsamen Wirkens für die Allgemeinheit seien beide „politische Gegner, aber keine Feinde gewesen.“ Den „Mensch Faust“ stellte auch Landrat Dr. Olaf Gericke in den Mittelpunkt seiner wertschätzenden Worte. „Die Menschen freuen sich, Sie zu sehen“, habe Gericke auf vielen Terminen wahrgenommen.
Für seine 75-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr zeichnete Kreisbrandmeister Heinz–Jürgen Gottmann Herbert Faust mit dem Ehrenzeichen in Gold des Landesfeuerwehrverbandes aus. Der Jubilar bekleidete viele Jahre lang die Ämter des Stadt- und Kreisbrandmeisters. Mit einer weiteren Auszeichnung überraschte Senatspräsident Winfried Brüggemann den Karnevalisten Herbert Faust, der als erst drittes Mitglied in der Vereinsgeschichte aufgenommen ist in die Garde der Ehrensenatoren der Gesellschaft „Pütt Pott Ploug“.
Er habe nie nach Ämtern gestrebt, „man hat mich geholt“, stellte Herbert Faust in seinen Dankesworten fest. Getragen von der Bevölkerung und den Gremien sei ihm nicht alles gelungen, aber vieles. In seiner langjährigen politischen Karriere habe auch immer eine Portion Glück dazu gezählt. Faust erinnerte daran, wie er seinerzeit mit nur einer Stimme Mehrheit als Kandidat für den Landtag nominiert worden sei. „Andererseits hat mir aber auch eine Stimme gefehlt, als ich Landrat werden sollte.“ Vorrang vor allen verliehenen Aufgaben habe für ihn immer die Familie gehabt. „Es galt erst das Zuhause, so waren wir erzogen“, dankte der 90-Jährige seiner Ehefrau Elisabeth und den drei Kindern für die Unterstützung.
Begrüßung zum Empfang aus Anlass des 90. Geburtstages von Herbert Faust am 18. Juli im Saal Sandgathe