2000 Unterschriften pro Schulsozialarbeit

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Mehr als 2000 Unterschriften für Erhalt und verlässliche Weiterführung der Schulsozialarbeit sind am Montagmorgen an Bürgermeister Dr. Alexander Berger überreicht worden. Schülervertreter, Eltern und Schulleitungen brachten im Ahlener Rathaus ihren Wunsch zum Ausdruck, die Schulsozialarbeit dauerhaft auf ein stabiles finanzielles Fundament zu stellen.

Die Unterschriften waren zuvor an den Ahlener Grund- und weiterführenden Schulen gesammelt worden.   

Als „richtig und wichtig“ bezeichnete Berger das Anliegen der Unterzeichner, den öffentlichen Fokus auf die Schulsozialarbeit zu lenken. „Wir stehen hier gemeinsam und ziehen an einem Strang“, sicherte er seine Unterstützung in der Frage zu, die lückenhafte Finanzierung neu auszugestalten. Es könne nicht sein, dass die Kommune für eine Aufgabe einstehen soll, die Sache des Landes sei. Für das kommende Jahr nahm Berger den besorgten Schulvertretern die Sorge, die Schulsozialarbeit könne abrupt auslaufen. Es lägen Zusagen vor, die die Fortführung an den Ahlener Schulen zunächst sicherten. Die Stadt werde ihrerseits Verantwortung für die Beibehaltung des Status quo übernehmen. Berger unterstrich zugleich, „dass wir das Land nicht aus seiner Verpflichtung entlassen.“

Dass Schulsozialarbeit nicht nur ein Thema für sogenannte Brennpunktschulen ist, darauf machte die Leiterin der Mammutschule, Elke Walter, aufmerksam. Zunehmend kämen Eltern in prekäre Situationen, in denen sie Kindern kein Vorbild dabei sein könnten, wie man Krisen löst. „Da setzt Schulsozialarbeit an, da wird eine Vertrauensperson nötig“, machte die Grundschulrektorin deutlich. Schulsozialarbeit könne zwar nicht alles auffangen, aber notwendige Rahmen geben. Der Bürgermeister möge Einfluss darauf nehmen, dass der Sinn von Schulsozialarbeit überall verstanden werde.

Schülervertreterin Zainab Madmar mahnte an, wie wichtig eine unabhängige Instanz für jede Schule ist. „Wir müssen eine Person an der Schule haben, die keine Bewertungsfunktion hat.“ Lehrer könnten nicht die Vertrauensposition einnehmen, wie es eine dafür geschulte und den Schülerinnen und Schülern näher stehende Schulsozialperson kann. Mit der Unterschriftenaktion wollten die Schülerinnen und Schüler in Ahlen ein klares Zeichen für die Schulsozialarbeit und die an den Schulen tätigen Schulsozialpersonen setzen. Es sei nicht hinzunehmen, dass die Betroffenen so lange im Unklaren über ihre weiteren beruflichen Perspektiven gelassen würden.  

Sozialfachbereichsleiterin Ulla Woltering kündigte an, dass die Themen Medienkompetenz und Medienschutz künftig wieder verstärkt an den Schulen vermittelt werden. Sie griff damit eine von Elternvertretern erhobene Forderung auf, das Medien-Scouts-Projekt im Rahmen des Jugendmedienschutzes wiederaufleben zu lassen. Im Namen aller, die die Unterschriften überreichten, dankte die kommissarische Leiterin des Städtischen Gymnasiums Bürgermeister Berger für seine Unterstützung. Dr. Anne Giebel fand es „wichtig, die Überschriften hier im Rathaus zu übergeben, wo die Politik gemacht wird.“

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