214 Lehrstellen noch offen, „Best-Konferenz“ sieht Handlungsbedarf

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Die Arbeitsgruppen der Best-Konferenz kam in dieser Woche in der Lohnhalle zusammen. Bei dem Treffen mit dem Namen „Berufsausbildung und Beschäftigung im Stadtteil Ahlen Südost“ geht es um drängende Probleme „jenseits der Bahn“. Fachleute aus Vereinen, Verwaltung und Institutionen tauschten sich über Möglichkeiten aus, die speziellen Knackpunkte des Stadtteils zu lösen.

„In dieser Stadthälfte ist die Arbeitslosigkeit etwa doppelt so hoch wie in der anderen Hälfte, und das bei etwa gleicher Bevölkerungszahl“, erklärte Bürgermeister Benedikt Ruhmöller. Um Perspektiven der Arbeitsmarktförderung und beruflichen Qualifikation konzen­triert anzugehen, hat sich die traditionelle Ausbildungskonferenz vor rund einem Jahr zur Best-Konferenz entwickelt. „Es ist das erklärte Ziel, die leider häufig verfestigten Strukturen von Arbeitslosigkeit in Familien aufzubrechen“, sagte Martina Laufkötter, Geschäftsstellenleiterin der Ahlener Arbeitsagentur. Durch anhaltende Perspektivlosigkeit in der Jugend drohe der Wirtschaft ein riesiger Verlust an Potenzial. „Wir spüren es bereits. So sind bei uns allein 214 offene Ausbildungsplätze aller Richtungen gemeldet, davon ein Viertel allein in Ahlen“, stellte die Agenturleiterin heraus.

Allen Beteiligten ist klar: Förderung muss früh einsetzen. „Rechtzeitig das Technikinteresse wecken, schon in der Grundschule“, forderte Bürgermeister Benedikt Ruhmöller. Für Martina Laufkötter ist eine frühzeitige Berufsorientierung wichtig und ihr Kollege Martin Hannewinkel vom Jobcenter sieht einen Handlungsbedarf im Aufbrechen der verfestigten Strukturen. „Hier kommen oft Mehrfachprobleme zusammen, wie Arbeitslosigkeit und Suchterkrankungen“, so Hannewinkel.

Positive Zeichen sind Initiativen wie der Verein „KGV“, („Keiner geht verloren“). Hier werden Schüler auch mit großen Problempaketen durch einzelne und wertschätzende Förderung motiviert und unterstützt. „Und das mit sehr großem Erfolg“, bedankte sich Ruhmöller für das ehrenamtliche Engagement. Das nächste Treffen ist im Herbst.

Autor Peter Schniederjürgen


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