34. „Beflügelter Aal“ vorgestellt
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Die Nummer 34 ist ein Buch mit vielfältigen Inhalten geworden. Der Heimatförderkreis stellte mit seiner Schriftleiterin Mechthild Massin die jüngste Ausgabe der Jahresschrift „Der beflügelte Aal“ vor. Traditionell geschieht das bei einem Glühweinabend auf der Deele von Mittrops Hof.
Mit 136 Seiten ist es in der Tat ein Buch geworden. Frank Krümmer vom ausführenden „Anno-Verlag“ zitierte aus einer Zuschrift von Drucker Gerhard Kelle. Der lobte die frische und spannende Darstellung, die den „Aal“ wohltuend von anderen im Hause gedruckten Heimatschriften abhebe. Nicht der Versuch längst Vergangenes wieder aufleben zu lassen, sondern der Umgang mit der jungen und jüngsten Geschichte hatte den Drucker fasziniert.
„Natürlich kommen auch der Erste und Zweite Weltkrieg in dieser Ausgabe vor, aber vielleicht in etwas anderer als der bekannten Form“, versprach Mechthild Massin. Denn tatsächlich befasst sich eine Geschichte mit den Kriegsfolgen – mit Blick auf die Frauen. Edgar P. Nahrath hat sich dem lange totgeschwiegenen Thema der Vergewaltigungen durch Soldaten angenommen. Allerdings ist das nur eine von fast zwei Dutzend Geschichten über und um Ahlen. Dazu gibt es viele Bilder, oft in Farbe, und Gedichte.
Schon die Lesegeschichten machen das neue Werk spannend. Da gehts zum Konzert der Beat-Band „The Lords“ im Kettelerhaus. Ein Auftritt, der damals – auch wegen der langen Haare der Musiker – in der Stadt hohe Wellen schlug, wird von Christian Feischen beschrieben. Eine vergessene sportliche Seite schlägt Barbara Pawlowski mit den Damenradrennen auf. Eine Bachelorarbeit über die Geschichte des Städtischen Gymnasiums zwischen 1933 und 1945 stellte Stephan Baum am Freitagabend persönlich vor. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Ahlen erinnert an zehn Jahre Wirtschaftspreis und der städtische Pressesprecher Frank Merschhaus berichtet von der ungewöhnlichen Wiederentdeckung des Grundbuches aus dem Kirchspiel Alt-Ahlen.
So lässt sich die Reihe der lesenswerten und bunten Geschichten noch lange fortsetzen. Zu erwähnen sind sicher noch die Bilder, die der „Aal“ aufgenommen hat. Den Titel ziert ein Bild vom Martin Hatscher, der auch mit weiteren Motiven im Buch vertreten ist. Autorin Barbara Pawlowski und der Künstler Manfred Brückner sind ebenso mit Bildwerken vertreten.
„Dank an die vielen Sponsoren. So konnten wir in Farbe drucken, was das Buch erheblich aufwertet“, freute sich Massin. Denn der „Aal“ sei längst mehr als nur ein Heimatbuch. „Es ist ein lebendiges Nachschlagewerk der Stadtgeschichte. Diese Reihe wird von Schülern und selbst namhaften Stadtführern gern und oft genutzt“, berichtete die Schriftleiterin. Sie bekam für ihre Mühen um das neue Werk einen Präsentkorb vom Vorsitzenden des Heimatförderkreises, Heinrich Kemper.
Der 34. „Beflügelte Aal“ ist in einer Auflage von 500 Exemplaren erschienen und zum Preis von 10,50 Euro im Buchhandel erhältlich.
Autor Peter Schniederjürgen