iFilament: Futter für den 3D-Drucker Ahlen
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PLA steht hierbei für Polyactide – ein synthetisches Polymer, das zu den Polyestern gehört. So speziell und ungewöhnlich das Produkt auch sein mag, das Recep Demirci in seiner Halle an der Warendorfer Straße produziert – die Kunden reißen es ihm aus den Händen. In vielen Anwendungsbereichen etabliert sich mehr und mehr der Einsatz von 3D-Druckverfahren, und entsprechend steigt auch der Bedarf nach dem Kunststoff, den die Drucker verarbeiten.
Rund 1.000 Kunden zählt der Existenzgründer mittlerweile – dabei produziert er erst seit etwas mehr als einem halben Jahr. Die Zufriedenheit der Abnehmer, zu denen beispielsweise eine Gussgießerei aus dem Bereich Modellbau gehört, sei groß. Als Vertriebsweg setzt der staatlich geprüfte Techniker (Fachrichtung Maschinenbau) auf Online-Marketing. Sechs bis sieben weitere Mitbewerber kennt er in Deutschland, viele Kunden beziehen die Spulen mit dem Kunststoff allerdings wegen des geringeren Preises aus Asien. Doch auch hier kann Demirci durch sein Know-how mithalten, wie er betont.
Bürgermeister Dr. Alexander Berger, WFG Geschäftsführer Jörg Hakenesch und Matthias Panick, Mitarbeiter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, machten sich jetzt vor Ort ein Bild von dem jungen Unternehmen – und staunten nicht schlecht über die Fertigungsanlage und die Anwendungsmöglichkeiten des Produktes. Konnte der Ahlener Recep Demirci das Filament anfangs zunächst in zwölf Farben produzieren, sind es heute schon 31. Mittelfristig peilt er 40 bis 50 Farbvarianten an. Neben dem PLA-Sortiment produziert er auch Spulen mit Filament aus PETG (Polyethylenterephthalat). Der Vorteil hier: „PETG ist extrem belastbar und widerstandsfähig“, schildert der 35-jährige Tüftler. Für den Antrieb eines Fleischwolfes hat er schon mal ein Zahnrad gedruckt. Ein erhöhter Carbonanteil machte den Kunststoff besonders hart. Gesteuert wird der Drucker von einem Computerprogramm, das einen Maschinencode generiert. „Das ist wie bei einer CNC-Maschine, nur auf einer anderen Basis“, berichtet Demirci. Insgesamt fünf Drucker hat er in seiner Halle stehen, die vor allem Anschauungsobjekte produzieren – wie etwa den Helm der Star Wars-Figur Captain Rex oder einen 1 Meter hohen Leuchtturm.
Dr. Berger bot seinem Gastgeber an, ihn bei der Vernetzung vor Ort mit möglichen Abnehmern zu helfen. „Wir unterstützen gern junge Unternehmen, die auf den Standort Ahlen setzen.“ Recep Demirci jedenfalls kann sich über mangelnde Aufträge nicht beschweren: „Ich könnte meine Anlage rund um die Uhr laufen lassen.“
Weitere Infos unter www.ifilament.de