Im Dezember öffnet die „freundliche Radstation“

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Die Radstation im Ahlener Bahnhof soll nicht irgendeine werden. „Es wird die freundliche Radstation!“ sagt Klaus Marquardt, der bei der Caritas Ahlen das Projekt Radstation leitet. Am Donnerstag stellten Stadt Ahlen und Caritas den Wohlfahrtsverband als künftigen Betreiber der im Ahlener Bahnhof angesiedelten Radstation vor.

Vorausgegangen war eine öffentliche Ausschreibung für den Betrieb der Anlage, in der ab Dezember nicht nur 206 Fahrräder diebstahlsicher und wetterfest untergestellt werden können. Auch kleinere Reparaturen und der Verkauf von Ersatzteilen gehören zum Service der Radstation. 

Mit dem ausgebildeten Sozialarbeiter Marquardt stellten Bürgermeister Dr. Alexander Berger und Caritas-Geschäftsführer Heinrich Sinder einen erfahrenen „Fahrrad-Mann“ vor. Dreieinhalb Jahre lang leitete er ehrenamtlich im Rahmen des Projekts „Jugend stärken im Quartier“ einen Treff für Jugendliche, die alte Fahrräder repariert und wieder verkehrssicher gemacht haben. So wie er dabei jungen Leuten eine Perspektive bot, soll auch die Radstation als sozial orientierte Einrichtung künftig Menschen qualifizieren und auf den Arbeitsmarkt verhelfen, die es schwer haben, eine Beschäftigung zu finden. „Innerhalb der Caritas ist diese Aufgabe angebunden an den Fachdienst Integration durch Arbeit“, erläutert Sinder. An früherer Arbeitsstätte in Haltern am See habe er vor 20 Jahren schon einmal eine Radstation mit aufbauen dürfen. Von diesen Erfahrungen und seinem dichten Netzwerk verspricht sich der Geschäftsführer „wertvolle Tipps und Inhalte für die langfristig angelegte Aufgabe.“ Die Radstation Ahlen sei für die Caritas „ein Zukunftsprojekt“.

Bürgermeister Berger ist glücklich, dass mit der Caritas „ein bekannter und bewährter Partner“ aus der Ausschreibung hervorgegangen sei. Im November will die Stadt die Räume der früheren Bahnhofsgaststätte soweit hergerichtet haben, dass sie an die Caritas übergeben werden können. Dank richtete er nicht nur an den künftigen Betreiber. Auch die städtischen Stabsstellen für „Klimaschutz und Mobilität“ sowie „Strukturförderung“ hätten sich um die Radstation mit viel Engagement verdient gemacht. Heinrich Sinder will jetzt damit beginnen, „ein kompetentes Team an den Start zu bringen.“ Dazu gehöre vor allem, einen Zweiradmechaniker-Meister als Betriebsleiter einzustellen. Schritt um Schritt werde dann die Mannschaft zusammengestellt, die sich Service und Freundlichkeit verpflichtet fühle. Laut Ahlens Mobilitätsmanager Lukas Ossenbrink haben schon fünf künftige Nutzer ihren Stellplatz gesichert. 

Hintergrund:
In der für eine Million Euro entstehenden Radstation gibt es nicht nur Fahrradabstellanlagen zum sicheren, witterungs- und diebstahlgeschützten Parken. Ebenfalls werden Fahrräder repariert und gewartet, verliehen sowie Ersatzteile und Zubehör verkauft. Besetzt sein wird die Radstation montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr. Abhängig von Nachfrage und Wünschen der Nutzer kann sich die Caritas langfristig vorstellen, sie auch am Samstagvormittag zu öffnen. Mit einem Chip-System besteht rund um die Uhr Zugang zu den per Kamera überwachten Stellplätzen im Fahrradparkhaus, das sowohl vom Eingang am Bahnhofsplatz als auch durch einen neu geschaffenen Durchgang im Bahnhofstunnel betreten werden kann.  

Radfahrende, die sich für einen Stellplatz in der Radstation interessieren, können schon jetzt Monats- und Jahreskarten buchen. Unter der Email-Adresse radstation@stadt.ahlen.de laufen die Anfragen beim städtischen Mobilitätsmanager Lukas Ossenbrink auf. Monatskarten werden angeboten für 8 Euro, Jahreskarten für 80 Euro. Mit Betriebsbeginn werden auch Tageskarten für 80 Cent erhältlich sein.

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