Im „Haus der Talente“: Junge Geflüchtete verwirklichen den Traum vom eigenen Leben
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Das von der Stadt Ahlen erworbene Gebäude steht dem Verband mietfrei zur Verfügung, um bis zu zehn Männer auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten.
Die Unterbringung geflüchteter Menschen in früherer Bodelschwinghschule und Westfalenkaserne habe die Stadt und den ASB eng zusammengebracht, erinnerte Weber. In einem weiteren Schritt stehe nun „die soziokulturelle wie die berufliche Integration an.“ Der ASB versuche, „Fähigkeiten zu erkennen und Neigungen zu fördern, damit sich die uns anvertrauten jungen Männer eigene Träume vom Leben verwirklichen können.“
Das große Netzwerk, auf das in Ahlen zugegriffen werden könne, lobte Hausleiterin Christina Baum, namentlich den Förderverein für Flüchtlinge. Das Zusammenwirken vieler Menschen und Institutionen komme den jungen Männern zugute, die hier lebten. „Viel Begleitung und gute Betreuung führen dazu, dass sie bald in eigene Wohnungen ziehen können.“
Für Ulla Woltering, Fachbereichsleiterin für Jugend, Soziales und Integration der Stadt Ahlen, leistet das „Haus der Talente“ einen Beitrag, um Vorurteile zu widerlegen. Geflüchtete junge Männer würden häufig stigmatisiert. „Aber so ist es nicht“, tritt Woltering allen einseitigen und reißerischen Darstellungen entgegen. Sie habe die Hoffnung, „dass die Rechnung aufgeht“, und die Bewohner schnelle Integration in Gesellschaft und Beruf schaffen.
Hintergrund:
Seit Juli ist neues Leben in den ehemaligen Hotel-und Gaststättenbetrieb „Haus am Park“ eingezogen. Junge Männer lernen hier das eigenständige Leben und werden auf die Integration in das Berufsleben vorbereitet. Unter pädagogischer Betreuung des ASB lernen junge allein reisende Männer, wo ihre Talente liegen und wie sie sie erfolgreich für das künftige Leben entwickeln. Denn die berufliche Integration ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben, sind ASB und Stadt Ahlen überzeugt. Wer sich nicht allein versorgen kann, wird das Ziel Integration nicht erreichen. Das von der Stadt gekaufte Gebäude steht dem ASB kostenfrei für die Arbeit mit den anerkannten bzw. unter subsidiärem Schutz stehenden Geflüchteten zur Verfügung.
Das „Haus der Talente“ soll nach Wunsch des Betreibers nicht als „Einrichtung“, sondern als Begegnungs- und Wohnstätte verstanden werden. Spielgruppen, Ehrenamtstreffen und auch Begegnungen mit der Nachbarschaft finden hier statt. Es leiste damit auch einen Beitrag, um kulturelle Unterschiede zu überwinden und Gemeinsamkeiten zu entdecken.
Etwa ein halbes bis zu einem Jahr werden sich die Bewohner im „Haus der Talente“ aufhalten. Die Zeit wird genutzt, um individuelle Förderpläne zu erstellen, auch im Blick auf den Auszug. Die erfolgreich an das selbständige Leben herangeführten jungen Männer dienen auch als Vorbilder für andere Geflüchtete.