Industriekletterer im Wettbewerb: „Petzl Ropetrip 2016“ in der „Big Wall“
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Schwindelfreiheit war das Mindeste und schon beim Zuschauen des „Petzl RopeTrips 2016“ im Kletterzentrum „Big Wall“ auf dem Zechengelände angesagt. Denn hoch unterm Dach der ehemaligen Waschkaue zeigten am Wochenende acht Industrieklettererteams aus dem ganzen Land ihr Können. Die Organisatoren des Ausrichters Petzl, ein Unternehmen für professionelle Kletterausstattungen, hatte sich eine Menge kniffliger Herausforderungen einfallen lassen.
„Die Teilnehmer haben fünf Aufgaben zu bestehen“, erklärte Max Broeckmann, Mitarbeiter des Organisationsteams und selber aktiver Kletterer. An einer der ersten Stationen musste der Kletterer seine Ausrüstung so schnell wie möglich anlegen. Dann hieß es: am Seil rauf bis zu den Dachstreben, die vier Sicherungsleinen einhaken, die Glocke anschlagen und schließlich am anderen Seil wieder runter. Schließlich noch weg mit der Ausrüstung und diese Aufgabe auf Zeit war erledigt.
„Dazu gibts die Vorgabe von 30 Minuten“, führte Max Broeckmann aus. Was eigentlich nach einer ruhigen Kletterpartie klingt, war jedoch in Wahrheit eine satte Herausforderung. Denn direkt neben dem Kletterer schwebte ein überaus genau ausspähender Schiedsrichter. Dem entging auch nicht die kleinste Ungenauigkeit. „Da sind beispielsweise die vier Sicherungsleinen. Die müssen in einer exakten Reihenfolge gelöst und wieder befestigt werden.“ Immer schön der Reihe nach. Eine los, dann wieder einhaken und die Nächste folgt in gleicher Art. Wehe dem, der mal die Doppelsicherung, also zwei Leinen fest, vergisst. „Der ist sofort für die Station disqualifiziert“, hob Max Broeckmann hervor.
Nun werden die Industriekletterer immer wieder mit Rettungsaufgaben konfrontiert. Auch dem trugen die Wettkampfaufgaben Rechnung. Oben auf der eigentlichen Zuschauertribüne qualmte es ganz ansehnlich aus einem dicken Rohr. „Hier müssen die Kollegen einen rund hundert Kilo schweren Dummy rauf bringen und zwar durch das völlig verqualmte Rohr“, zeigte Max Broeckmann.
Zu dem Wettkampf waren Teams mit je drei Kletterern angetreten, die sich bei den Aufgaben um Geschwindigkeit und Präzision bemühten. Dabei wurden hier nur Techniken abgerufen, die den Teilnehmern auch in ihrem Berufsalltag begegnen.
Autor Peter Schniederjürgen