Initiative zum „Girls´ Day“ jetzt ergreifen

(Kommentare: 0)

Ein beliebtes Format zur Berufsorientierung für junge Frauen war über viele Jahre auch in Ahlen der „Girls` Day“. Das Interesse daran hat jedoch zuletzt erheblich abgenommen, teilt die städtische Gleichstellungsbeauftragte Michaela Mormann mit. Aus der Organisation zieht sie sich nun zurück. „Im letzten Jahr war die Resonanz sehr schlecht.“

Von insgesamt 155 von den weiterführenden Ahlener Schulen gemeldeten Mädchen seien „letztendlich nur sechs an Ahlener Betriebe und drei weitere an die Kreispolizeibehörde Warendorf vermittelt worden“, zieht die Beamtin bei der Stadt Ahlen ein ernüchterndes Fazit. Dieses Ergebnis rechtfertige nicht mehr den sehr hohen Arbeitsaufwand, den die Organisation des Tages mit sich bringe.

Die Gründe für das zurückgegangene Interesse sieht Michaela Mormann überwiegend in den Berufsfelderkundungstagen, die im Schuljahr 2016/2017 erstmals bundesweit eingeführt wurden und für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend sind. Dagegen habe sich trotz aller Bemühungen, so die Gleichstellungsbeauftragte, „unser freiwilliges Angebot des Girls`Day einfach nicht mehr behaupten können.“ Ein weiterer Grund für ihren Rückzug: Mit der Novellierung des Landesgleichstellungsgesetzes seien zusätzliche Pflichtaufgaben auf die für die Gleichstellung von Männern und Frauen zuständige Stadtbeschäftigte zugekommen. „Und diese gesetzlichen Aufgaben haben Vorrang.“

Obwohl die Nachfrage abnehmend ist, gibt es den Girls`Day auch in 2018. Am 26. April öffnen sich Betriebe, um vermeintliche „Männerberufe“ Mädchen schmackhaft zu machen. „Die Schülerinnen können herausfinden, was sich hinter den Berufen verbirgt und hinterfragen, ob man mit dem späteren Gehalt seinen Lebensentwurf finanzieren kann.“ Damit diese Erfahrungen gemacht werden können, brauche es allerdings Unternehmen, Betriebe, Behörden und sonstige Institutionen, die sich öffnen und einen eintägigen Einblick erlauben. Im Hinblick auf den demografischen Wandel und des Fachkräftemangels sei dies „sicherlich eine „Win Win“-Situation für beide Seiten“, ist Mormann sicher. Um zusammen zu kommen, müssen nun beide Seiten die Initiative ergreifen:
Ab sofort können sich auf der Homepage des Girls´Day Mädchen einen Platz für den 26. April sichern. Unter www.girls-day.de/Unternehmen-Organisation können ebenso von den Betrieben Angebote für Mädchen eingestellt werden. Anhand von kleinen Beschreibungen des Aufgabenfeldes, Zeitrahmen und Ansprechpersonen können Firmen und Organisationen ihre freien Stellen online „an die Frau“ bringen. Die in der Vergangenheit regelmäßig teilnehmenden Unternehmen seien über den geänderten Ablauf bereits unterrichtet worden, sagt Mormann, die sich „über neue Betriebe, die den Versuch wagen wollen, riesig freuen“ würde. Die Gleichstellungsbeauftragt glaubt: „Wenn interessante Stellen angeboten werden, dann ist auch die Neugier geweckt.“   

Weitere, detaillierte Informationen rund um den Girls´Day 2018 gibt es unter www.girls-day.de.

Zurück