Internationales Frauenfrühstück: Bericht über Land und Leben in Syrien
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In ihrem Bericht will Fatima Darwish weniger auf die entsetzlichen Folgen des Krieges mit Flucht und Vertreibung zu sprechen kommen, sondern die Frauen mitnehmen in ein unbekanntes Syrien. „Ein Land, dessen Geschichte und Kultur verwurzelt sind in einem Lebensraum des Orients, der uns anmutet wie ein Märchen aus 1001 Nacht“, sagt Sabine Knauer, Mitorganisatorin des Frühstückstreffs. Die Besucherinnen dürften sich freuen auf einen Bilderbogen von atemberaubend schönen Palästen und Moscheen, von vielfältigsten Landschaften sowie verträumten Dörfern und modernen Städten.
Fatima Darwish hat ihre Kindheit und Jugend in Aleppo und in dem benachbarten Dorf Atma verbracht. Für ihren Beruf als Lehrerin studierte sie Geschichte, Politik, Erdkunde und als Nebenfach Arabisch. Mit ihrem Ehemann und drei Kindern lebte sie von 1999 bis 2006 in Recklinghausen, was besonders für ihren Mann nicht so einfach war, da er aufgrund der sprachlichen Probleme nicht in seinem Beruf als Wirtschaftswissenschaftler arbeiten konnte. Hinzu kam eine ständig wachsende Sehnsucht nach der alten Heimat. So kehrte die Familie 2006 zurück nach Syrien - voller Hoffnung auf ein gutes Leben. Mit Kriegsbeginn 2011 änderte sich die Lebenslage, die Bedrohung durch Bomben und Panzer rückte näher und näher. Inzwischen war ein viertes Kind geboren und Familie Darwisch entschied sich 2014, Syrien zu verlassen, um mit den Kindern einen zweiten Lebensstart in Ahlen zu wagen. „Das Wagnis hat sich für die Familie gelohnt“, wie Sabine Knauer heute glücklich sagen kann.
Erst kürzlich bestand Fatima Darwish ihre Sprachprüfung mit dem C1 Zertifikat. Sie engagiert sich bei AWO und SkF und gehört zum Arbeitskreis des Internationalen Frauenfrühstück. „Ich möchte beweisen, dass auch gläubigen Muslimen Integration in Deutschland gelingen kann", sagt Darwish, die auch darüber sprechen möchte, was beide Seiten dafür einbringen müssen. Wie an jedem dritten Samstag im Monat beginnt das Internationale Frauenfrühstück um 10 Uhr in der Familienbildungsstätte Ahlen in der Klosterstraße 10 und dauert bis 12 Uhr. Jede Teilnehmerin bringt einfach einen kulinarischen Beitrag für das Buffet mit: Westfälischer Schinken, türkischer Schafskäse, arabischer Petersiliensalat, persisches Rührei - je vielfältiger das Angebot, umso köstlicher der Genuss, wissen die teilnehmenden Frauen zu berichten. Darüber hinaus ist die Veranstaltung kostenlos.
Unterstützt wird das Internationale Frauenfrühstück von der Familienbildungsstätte und vom Integrationsteam der Stadt Ahlen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Interessierte erhalten weitere Informationen bei Initiatorin Laina Remer unter Tel. 02382 74635 oder bei Brigitte Wieland von der Familienbildungsstätte, Tel. 02382 91230. Neue Besucherinnen sind herzlich willkommen.