Isabel Garcia über Körpersprache „Bleiben Sie natürlich“

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Das Thema zog. „Ich rede. Kommunikationsfallen und wie man sie umgeht“, damit faszinierte Isabel Garcia am Montagabend rund 300 Zuhörer in der Lohnhalle der ehemaligen Zeche „Westfalen“. Die Hamburger Sprachtrainerin kam im Rahmen der Reihe „WN-Wissensimpulse“ unserer Zeitung, eingeladen von den „Westfälischen Nachrichten“, Agravis und der PSD-Bank, in Kooperation mit dem Sprecherhaus Ahaus nach Ahlen. Dr. Norbert Tiemann, Chefredakteur der „Westfälischen Nachrichten“ und der „Ahlener Zeitung“, begrüßte die Gäste aus Münster, dem Ruhrgebiet bis hin zum Main-Taunus-Kreis.

Nichts ist so schlimm, dass man es nicht machen darf“, stellte die Sprachtrainerin mit dem südländischen Temperament gleich zu Beginn klar. Erster Themenkomplex: Wohin mit den Händen? Da ist die „positive Zone“, etwa zwischen Gürtel und Brustbein. In der bewegen sich nach vielen Körperspracheseminaren die Hände. Immer schön mit der Fläche nach außen. „Vergessen Sie das. Bewegen Sie sich wie im privaten Rahmen, sonst wirken Sie gestellt“, riet die ausgebildete Sängerin.

Nicht, dass Isabel Garcia nur vortrug. Sie garnierte ihre Empfehlungen auf das Lebhafteste mit Geschichten. Zur besseren Unterhaltung, aber mit ernstem Hintergrund. „Zahlen und Fakten werden Sie schnell vergessen – die Geschichten werden lange im Gedächtnis bleiben“, so das Energiebündel.

Um Atmung und Betonung ging es im zweiten Block des Vortrags. Gehen die Arme nach oben, folgt die Stimme. „Wenn Sie ruhig sprechen wollen, malen sie eine liegende Acht ganz langsam“, riet die Buchautorin. Solche Übungen machte sie nicht nur vor, auch das Publikum war zum Mitmachen gefordert: zum Abschluss eines Satzes einen Punkt setzen. Das geht, indem man die Stimme senkt. So reizt es zum Zuhören. Genauso wichtig sei es, Pausen auszuhalten. „Wir empfinden Sprachpausen als unangenehm. Darum versuchen wir sie zu füllen und verraten Dinge, die wir vielleicht gar nicht sagen wollten“, zeigte die erfahrene Radiomoderatorin auf.

Ganz bedeutend für Isabel Garcia die Feststellung: „Der Satz, den Sie gerade sprechen, ist der wichtigste in Ihrem Leben“. Also volle Konzentration darauf und tief ausamten. Denn beim Sprechen kommt es auf die ruhige Atmung an. „Scheuen sie sich nicht, einmal herzhaft zu gähnen, das entspannt enorm – aber die Hand vor den Mund halten“, schmunzelte die Diplomsprecherin.

Immer wieder kam Isabell Garcia auf die Authentizität zurück. „Seien Sie kein Roboter. Bleiben Sie natürlich. Das kommt am besten an“, so die Kernaussage von Isabel Garcias Redephilosophie. Doch wie kann der Sprechende prüfen, ob seine Worte den Gesprächspartner erreichen? „Achten Sie auf Atmung. Wenn sich nach ein paar Minuten Ihre Atemfrequenz einander angleicht, ist alles in Ordnung“, machte die Referentin klar. Dieses sogenannte „Spiegeln“ sei ein unbewusstes Verhalten, das Harmonie signalisiere. Ein wirklich lehrreicher Abend.
 
Autor Peter Schniederjürgen.

 

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