Jetzt zugreifen: 50.000 Euro warten auf Ideen für die Innenstadt

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Seit mittlerweile zwei Jahren verfügt die Stadt Ahlen über den sogenannten City-Verfügungsfonds für die Innenstadt. „Und das Geld ist noch lange nicht ausgegeben“, wundert sich Stadtplaner Christian Kruthoff über die Zögerlichkeit der potenziellen Antragsteller.

Denn jeder, der eine gute Idee für die City hat, kann aus den noch zur Verfügung stehenden rund 50.000 Euro bis Ende nächsten Jahres eine Förderung beantragen. Kruthoff: „Das Geld ist da, man braucht nur zuzugreifen!“

Einzelne Projekte, die über den Verfügungsfonds mitfinanziert wurden, haben nach Worten des Stadtplaners „das Bild der Ahlener Innenstadt schon zum Besseren verändert.“ Dazu gehören neben der E-Bike-Ladestation am Schöneberger Platz auch der Maibaum am Marienplatz und in naher Zukunft das Stadtmodell aus Bronze zum Fühlen, Sehen und Begreifen auf dem Marktplatz. Das Bürgerzentrum Schuhfabrik konnte mit den Mitteln aus dem Verfügungsfonds „Translokationen“, eine Veranstaltungsreihe zur Stadtentwicklung und damit verbundene künstlerische Aktionen, kofinanzieren.

Die Spielregeln zur Nutzung des Verfügungsfonds sind denkbar einfach, wie Thomas Weyland erläutert: „Projekte können in einer Höhe von bis zu 40 Prozent unterstützt werden, wobei der Zuschuss eine Höhe von 10.000 Euro im Regelfall nicht überschreiten soll.“ Nichtkommerzielle Projekte lassen sich durch den City-Verfügungsfonds „relativ kurzfristig beantragen und umsetzen“, so der Innenstadtkoordinator. Bewohner, Gewerbetreibende, Vereine und Interessensgemeinschaften sind aufgerufen, Ideen und Projekte umzusetzen. Markus Gantefort, Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung und Bauen, hebt die große Bereitschaft vieler Menschen in Ahlen hervor, die sich für ihre Stadt einbringen und Ahlen noch attraktiver machen möchten. „Mit dem Fonds halten wir ein wirksames Anreizinstrument in Händen, um dieses Engagement von Privaten noch mehr zu stärken.“

Förderfähig ist eine Vielzahl von baulichen oder gestalterischen Maßnahmen. „Gute Beispiele hierfür sind unter anderem Stromkastengestaltungen, das Aufstellen von Pflanzbehältern und Pflanzaktionen, die künstlerische Beleuchtung oder Gestaltung von Gebäudefassaden, Plätzen, Straßen oder Objekten im öffentlichen Raum, das Aufstellen von Spielgeräten für Kinder oder von Sitzgelegenheiten zur Steigerung der Aufenthaltsqualität oder aber auch ein öffentlicher Bücherschrank“, zählt Stadtplaner Dennis Thiele die fast grenzenlosen Möglichkeiten auf. Hierfür notwendige vorbereitende Arbeiten seien ebenfalls förderfähig. Hierunter fallen u.a. die Erarbeitung von Konzepten und Analysen, Befragungen oder die Inanspruchnahme von Beratungsleistungen. „Denkbar sind aber auch image- und standortaufwertender Kampagnen oder Veranstaltungen.“

Wer schon Vorstellungen davon hat, wie mit eigenen Ideen die Innenstadt von Ahlen noch attraktiver gemacht werden kann, bekommt weitere Auskünfte zum City-Verfügungsfonds bei der Innenstadtkoordination der Stadt Ahlen unter Tel. 02382 771 01 91 (info@innenstadt-ahlen.de). Regelmäßige Sprechzeiten bietet die Innenstadtkoordination auch im Stadtwachtbüro an der Bahnhofstraße 8 an. Das Team ist dienstags zwischen 10.00 und 13.00 Uhr und am Donnerstag zwischen 14.00 und 17.00 Uhr vor Ort.

Der City-Verfügungsfonds ist ein aus Mitteln der Städtebauförderung teilfinanziertes Budget, welches für die Laufzeit des Aktiven Zentren Programms „Masterplan Ahlener Innenstadt im Trialog" bis zum 31. Dezember 2019 läuft.

Beispiel „Öffentlicher Bücherschrank“
Öffentliche Bücherschränke sind aus dem Stadtbild vieler Kommunen mittlerweile nicht mehr wegzudenken. In Deutschland gibt es davon heute schon über 1.000 Stück. Sie sind Teil einer breiten Bewegung in Deutschland, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Lesen zu fördern, und gebrauchte Dinge – hier Bücher – nicht einfach wegzuwerfen, oder ins Regal zu stellen, sondern vielen anderen Menschen zur Verfügung zu stellen, auch solchen, die vielleicht weniger Ressourcen zur Verfügung haben. Beispiele für Bücherschränke findet man in Hamm und Warendorf. Jede und jeder kann eins oder mehrere Bücher in den Schrank einstellen. Wiederum andere können diese Bücher zum Mitnehmen und Lesen herausnehmen. Gleichzeitig können sie andere schon gelesene Bücher einstellen. So einfach ist das Prinzip. In der Regel organisiert man im unteren Bereich der Schränke auch direkt einen Kinder- und Jugendbuchbereich. Betreut werden die Schränke von Paten, die regelmäßig nach dem Bestand schauen und darauf achten, dass keine jugendgefährdenden oder politisch extremistischen Schriften eingestellt werden. 

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