Jugendliche verlegen Gedenksteine in Riga –

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Nach dem Beitritt Ahlens zum Deutschen Riga-Komitee dürfte das Workcamp in Riga vom 22. Juli bis 6. August auf besonderes Interesse stoßen. Neben der Gedenkstättenpflege im Wald von Riga-Bikernieki gehört die Verlegung der Granit-Gedenkplatten für die neuen Mitgliedsstädte Ahlen und Drensteinfurt zu den Hauptaufgaben der Jugendlichen.

Im Sommer finden wieder zahlreiche Jugend-Workcamps des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in vielen Ländern Europas statt. Während der meisten Workcamps arbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwa 20 Stunden pro Woche auf Kriegsgräber- oder Gedenkstätten. Sie helfen z. B. bei der Pflege und Instandsetzung deutscher oder europäischer Kriegsgräberstätten des Ersten und Zweiten Weltkrieges, jüdischer Friedhöfe und (KZ)-Gedenkstätten, um sie als Mahnmale für den Frieden zu erhalten. Einen Ausgleich zur körperlichen Arbeit schaffen Begegnungen mit Menschen des Gastlandes, Ausflüge in die nähere Umgebung, Besichtigungen und andere gemeinsame Aktivitäten.

Arbeit für den Frieden bedeutet, die Verständigung und den Austausch zwischen Menschen zu fördern. Deshalb sind die Workcamps auch Orte der Begegnung, an denen sich Jugendliche aus ganz Europa kennen lernen und gemeinsam ihre Sicht auf die Welt erweitern können. Die meisten Workcamps sind international zusammengesetzt, in jedem Fall wird angestrebt, Menschen aus dem Gastland zu treffen. Diese zeigen den Teilnehmenden die Besonderheiten der Region oder lassen sie an ihrem Alltag teilhaben, z. B. in Gastfamilien, bei Treffen mit einheimischen Jugendgruppen oder bei Zeitzeugengesprächen.

Vieles der über 800-jährigen Geschichte Rigas gibt es im historischen Stadtkern der Kulturhauptstadt Europas 2014 zu entdecken. Doch dieser ist auch geprägt durch die nationalsozialistische und sowjetische Fremdherrschaft. Über 25.000 jüdische Bürgerinnen und Bürger wurden 1941/42 vor allem aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei nach Riga deportiert. Angesprochen, an diesem Workcamp teilzunehmen, sind junge Menschen, die bei einer lettisch-deutschen Begegnung neue Erfahrungen machen wollen und bereit sind, sich mit dem Schicksal der deportierten Jüdinnen und Juden ihrer Heimatstaaten auseinanderzusetzen. Geboten wird zudem ein attraktives Freizeitprogramm wie Kanutouren, Badefahrten an die Ostsee, Klettergarten. Da die Unterkunft am Rande des Gauja Nationalparks liegt, lässt sich die Umgebung auch zu Fuß erkunden.

Das Workcamp richtet sich an Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 16 bis 19 Jahren. Der Teilnahmebeitrag in Höhe von 315 Euro schließt ein gründliches Vorbereitungstreffen und die Hin- und Rückfahrt mit dem Reisebus ab Münster sowie die Fährpassage Kiel - Klaipeda ein. Eine gültiger Personalausweis bzw. Reisepass muss vorhanden sein. Impfschutz gegen Tetanus, Diphterie, Hepatitis A und FSME (Zecken) wird empfohlen.

Anmeldungen nimmt bis Mai 2014 der VDK-Landesverband Nordrhein-Westfalen, Alfredstr. 213, in 45131 Essen entgegen. Dort gibt es auch unter Tel. 0201 8423724 oder E-Mail jugend-nrw@volksbund.de und auf der Homepage www.volksbund-nrw.de weitere Informationen.

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