Kaldewei und Sparda-Bank helfen der Mammut-Rekonstruktion
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Als die Überreste eines Wollmammuts im Jahr 1910 aus einer Ahlener Ziegelei-Tongrube herausgeholt wurden, waren keine Profis am Werk. Das Skelett wurde weder fachmännisch geborgen noch vorschriftsmäßig gelagert. Die Folgen: Dem 40 000 Jahre alten Mammut-Skelett fehlen Finger- und Zehenknochen, die Stoßzähne sind zersplittert, dazu kommen Präparationsfehler. Ein Umstand, der die heutigen Hüter der Knochen schon seit Jahren beschäftigt.
Dank einer Spende der Sparda-Bank Münster eG kann das Präparat jedoch nun umfassend saniert werden. Das „Mammut von Ahlen“ wird daher als Wahrzeichen des neuen Geomuseums der Universität Münster in neuem Glanz erstrahlen. „Es ist uns eine große Freude, die Patenschaft zu übernehmen und die zeitgemäße Restaurierung des Mammut-Skeletts zu ermöglichen“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank, Enrico Kahl. „Mit einem modernen Ausstellungskonzept und einer beeindruckenden Sammlung einzigartiger Exponate wird es der Universität Münster gelingen, abstrakte Entwicklungen über 13,8 Milliarden Jahre verständlich und spannend zu vermitteln.“ Und: „Wir nehmen gerne unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr und leisten unseren Beitrag zur greifbaren Darstellung der westfälischen Geschichte.“
Die Rektorin der Universität Münster, Professorin Dr. Ursula Nelles, dankte dem Geldinstitut für die großzügige Spende und wies darauf hin, dass die Universität nun ihrem Ziel einen weiteren Schritt näher gekommen sei. Das Mammut von Ahlen könne bald – in neuer Gestalt – zurückkehren und nach dem Umbau des Museums dauerhaft ausgestellt werden.
Rückblick: 2006 waren anatomische Defizite des Präparates im Rahmen einer Ausleihe dank einer Fremdfinanzierung notdürftig behoben worden. Wegen zahlreicher weiterer Schäden und Probleme war jedoch auch eine umfassende Sanierung beschlossen worden. Inzwischen ist ein Mammut-Bein bereits „wie neu“ – ein Präparator hat mit einem der Hinterbeine angefangen und es vollständig saniert. Dabei hat er die besten Verfahren für eine dauerhafte Sicherung und Präsentation des Skelettes ausgelotet. Nun wissen die Wissenschaftler des Geomuseums, welche Materialien für Ergänzungen und als Stütze des Skeletts geeignet sind und können so das gesamte Skelett sanieren lassen.
Im neuen Geomuseum, dem Zusammenschluss des ehemaligen Geologisch-Paläontologischen und des Mineralogischen Museums, werden die Besucher die 13,8 Milliarden Jahre vom Urknall bis heute am Beispiel von rund 1500 Original-Exponaten erleben. Ein zentrales Ausstellungsstück ist das Mammut von Ahlen.
Das Wahrzeichen des Museums kann übrigens nach dem Umbau durch ein „Mammutfenster“ auch von außen bestaunt werden. Weiterer Pate des Mammuts neben der Sparda-Bank ist die Franz Kaldewei GmbH & Co. KG.