Keine Schützenfeste bis Ende August
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„Die Entscheidung ist uns gemeinsam sehr schwer gefallen, aber es gab keine verantwortbare Alternative zur Absage“, spricht Berger von einem „harten Schlag.“ Er treffe Hunderte von ehrenamtlich engagierten Schützenschwestern und Schützenbrüdern, für die die Feste zu den Höhepunkten im Jahresverlauf zählten. Dass eine komplette Schützensaison unfreiwillig ausfällt, habe es seit den schweren Kriegsjahren nicht mehr gegeben.
Schon in den letzten Wochen zeichnete sich ab, dass 2020 als das Jahr ohne neu gekürte Schützenkönige in die Annalen eingehen wird. Immer mehr Vereine hatten sich dazu durchgerungen, ihre Feste abzusagen. „Der Schutz der Gesundheit und das Feiern von Schützenfesten passen zur Zeit nicht zusammen“, sagt AG-Sprecher Kirst. Diese Haltung sei in den Vereinen unumstritten. Trotz aller Vernunft und Einsicht in ihre unabwendbare Notwendigkeit schmerze die Entscheidung, mit der nun eine stadtweit einheitliche Regelung herbeigeführt worden sei.
Die vom Land NRW erlassene Coronaschutz-Verordnung untersagt die Durchführung von Großveranstaltungen, welche in der Infektionsdynamik eine große Rolle spielen. Obwohl zurzeit noch an einer Definition gefeilt werde, was unter einer Großverordnung zu verstehen ist, spreche laut Berger vieles dafür, dass Schützenfeste unter das Verbot fallen. Die Stadt Ahlen wird deswegen keine Erlaubnisse erteilen, die zur Durchführung von Schützenfesten notwendig sind (z. B. Gestattungen oder Ausnahmegenehmigungen nach dem Landes-Immissionsschutzgesetz).
Berger dankt den Schützenvereinen für ihr Verständnis und ihre verantwortungsvolle Haltung. Er versichert: „Der gravierenden Folgen für das Vereinsleben bin ich mir sehr wohl bewusst.“ Die Absage gehöre zu den bislang bedrückendsten Entscheidungen, zu denen er als Bürgermeister gezwungen gewesen sei. Für den Sommer hat das Stadtoberhaupt angekündigt, die Vereinsvorsitzenden zu einer weiteren Telefonkonferenz einzuladen. „Um zu erfahren, wie es in den Vereinen aussieht und um den Blick nach vorn zu richten.“ Sollten im nächsten Jahr wieder Schützenfeste gefeiert werden können, so hätten diese sicherlich einen besonderen Stellenwert. „Alle Vereine sind nun solidarisch in der Absage und starten 2021 gemeinsam eine dann komplette Schützensaison“, schauen Kirst und Berger mit Zuversicht in die Zukunft.