Kitas von Bürokratie entlasten

(Kommentare: 0)

Foto: Sommergespräch im Rathaus zu aktuellen Themen der Kommunal- und Landespolitik: v.l. Peter Lehmann, Henning Rehbaum, Dr. Alexander Berger, Klaus Vorbrink.
Zu einem sommerlichen Gedankenaustausch über viele aktuelle Themen aus der Kommunal- und Landespolitik begrüßte Bürgermeister Dr. Alexander Berger den heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Henning Rehbaum im Ahlener Rathaus. Weitere Gesprächsteilnehmer waren Peter Lehmann und Klaus Vorbrink vom CDU-Stadtverband. Viel Zeit nahm sich die Runde, um über die finanzielle Situation der Ahlener Kindertagesstätten zu sprechen.

Hier sei die Anpassung der Kinderpauschalen „einfach zu gering“, kritisiert Henning Rehbaum, dass die bereits für 2011 vorgeschriebene Überprüfung der Kindergartenfinanzierung durch die Landesregierung aus dem Gesetz gestrichen wurde. „Jetzt stehen die Kitas vor dem finanziellen Kollaps“, so Rehbaum. Dr. Alexander Berger sieht die Lage für Ahlen angespannt, andererseits aber auch hoffnungsvoll. „Wir sind momentan in einer gesetzlichen Übergangsphase, die sich spätestens im Jahr 2019 ändern wird und eine dauerhafte Verbesserung in Aussicht stellt“, so der Bürgermeister. Die Kindergartenplatzsituation im U3-Bereich komme in Ahlen zwar an ihre Kapazitätsgrenze, im Ü3-Bereich aber gebe es aktuell noch freie verfügbare Plätze. „Bei steigenden Geburtenzahlen werden wir zeitnah reagieren“, erklärte Dr. Berger und verwies darauf, dass aktuell mit der „Villa Regine“ ein komplett neuer Kindergarten eröffnet worden sei. Zudem sei zum letzten Kindergartenjahr bereits eine weitere Gruppe im Kindergarten Roncallihaus eingerichtet worden. Die Gesprächsrunde zeigte ihr Unverständnis, dass die vorgeschriebene Dokumentationsbürokratie die eigentliche Förderung der Kinder erheblich einschränke. „Wir brauchen mehr Zeit für die Kinder und weniger Bürokratie für das Personal in den Einrichtungen“, forderte Henning Rehbaum.

Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens war das Thema „Sicherheit“. Dass Ahlen als größte Stadt im Kreis Warendorf über eine eigene Polizeiwache vor Ort verfüge, sei gut und wichtig, lautete der Tenor. Priorität habe aber, so Dr. Alexander Berger, „dass der Kreis Warendorf seinen gerechten Anteil an zusätzlichen Polizeibeamten in NRW erhalten muss“. Henning Rehbaum zeigte sich enttäuscht, „dass der ländliche Raum hier wieder benachteiligt wird.“

„Die Organisation der Flüchtlingsbetreuung ist in Ahlen sehr gut eingespielt“, leitete der Bürgermeister in den letzten Themenkomplex über. Henning Rehbaum lobte die Ahlener Integrationsarbeit ausdrücklich, verwies aber darauf, dass nach der personellen Erfassung die zügige Abschiebung von Menschen ohne Asylanspruch durchgesetzt werden müsse. Für Berger ist die Integrationsarbeit eine der größten Herausforderungen, da sich in Ahlen aktuell auch Arbeitszuwanderer aus EU-Ländern wie Rumänien oder Bulgarien niederließen. „Ich erwarte vom Land ein Konzept für die Kinder dieser Zuwanderergruppe, damit sich nicht die in der Vergangenheit bei den Gastarbeitern gemachten Fehler wiederholen“, forderte Peter Lehmann. Henning Rehbaum ergänzte: „Zentrale Aufgabe bei Flüchtlingen wie EU-Zuwanderern ist der schnelle Erwerb der deutschen Sprache sowie die konsequente Vermittlung unserer mitteleuropäischen Werte.“

Zurück