Kreuzigungsgruppe am Stadtpark kehrt Stück für Stück zurück
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Um weitere Schäden zu vermeiden, handelte die Stadt. Das Ensemble wurde abgebaut und gut geschützt vor winterlichen Witterungseinflüssen in der Werkstatt des Steinfurter Diplom-Restaurators Thomas Lehmkuhl gebracht. Der nutzte die letzten Monate, um notwendige Reparaturen vorzunehmen.
Die Schlussabnahme geschah vor einigen Tagen in der Werkstatt Lehmkuhls. „Die drei Figuren sowie das Kreuz mit Seitenarmen und Kopfstück sind ganz wunderbar geworden“, ist Wittkemper-Peilert mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Damit der gute Zustand für kommende Generationen erhalten bleibt, sollen die historischen Figuren nicht noch einmal von Wind und Wetter angegriffen werden. „Für die Zukunft ist geplant, die originalen Figuren witterungsgeschützt aufzustellen.“ Geeigneter Standort: der überdachte Vorhof der Aussegnungshalle am Westfriedhof.
Am historischen Standort verbleiben wird der originale Sockel mit Kreuz. Nicole Wittkemper-Peilert ist zuversichtlich, dass es im nächsten Jahr zu einer Förderung durch die Bezirksregierung Münster kommen wird, damit Abgüsse von den drei Figuren genommen werden können. Die Kopien würden dann zurückkehren an den originalen Standort an der Parkstraße. Bis es soweit ist, müssen noch weitere Aufgaben erledigt werden. Der Sockel kann erst dann endgültig bearbeitet werden, wenn der Vorplatz gestaltet und Niederschlagswasser wieder gut abläuft. Im Zusammenhang mit der angelaufenen Sanierung des Stadtparks stehen diese Arbeiten an.
Die Restaurierungsarbeiten hat Restaurator Thomas Lehmkuhl „vorbildlich ausgeführt“, wie Ahlens städtische Fachfrau für Denkmalschutz sagt. Die Skulpturen ließen verschiedene Beschädigungen erkennen. „Größtenteils waren sie zurückzuführen auf die Abnahme der alten Farbanstriche und zum Teil ungeeignete Restaurierungsmaßnahmen in der Vergangenheit.“ Sämtliche Verwitterungsspuren sind nun passé, und frisch erstrahlen die Figuren in typischer Sandsteinfarbe.
Im Jahr 1901 wurde die Kreuzigungsgruppe als aufwendige Arbeit im neugotischen Stil an der Parkstraße am Standort des ehemaligen Kamptores (geschliffen 1776) errichtet und diente Jahrzehnte als Segensstation für die katholische Bevölkerung. Es handelt sich um eine Arbeit aus Baumberger Kalksandstein des Bildhauers Anton Wesselmann. Die Höhe der Gesamtanlage beträgt 4,40 m und besteht aus dem mächtigen Kreuz mit der Jesusfigur, welches auf einem dreiteiligen Postament auf einem erhöhten Mittelpostament steht. Dieses Postament wiederum ist zweireihig mit Engelsköpfen verziert. Zur Rechten und Linken befinden sich in andachtsvoller Haltung Maria und Johannes. Im Sockel sind auf der Vorder- und Rückseite je eine Inschrift vorhanden.