Krisen gut bewältigen, Fachtag im Ahlener Rathaus zu psychischen Auffälligkeiten

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Zu einem Fachtag zum Umgang mit psychischen Auffälligkeiten bei Schülerinnen und Schülern kamen jetzt rund dreißig Lehrkräfte sowie Schulsozialarbeiter von zwölf weiterführenden Ahlener Schulen zusammen. Unter dem Slogan „Was ist bloß mit Moritz los?!“ folgten sie einer Einladung des Fachbereichs für Jugend und Soziales der Stadt Ahlen in Kooperation mit der Schulpsychologischen Beratungsstelle des Kreises Warendorf und der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Caritas im Dekanat Ahlen.

Entstanden ist die Idee zu dieser Veranstaltung im Netzwerk „Prävention in Ahlen (PiA)“. „Fakt ist, dass Auffälligkeiten immer häufiger auftreten“, beschreibt Ulrike Gerhards vom Ahlener Jugendamt die Ausgangslage. Von den sich intensiv mit dem Thema befassenden Schulen komme zunehmend die Frage, wie man damit umgehen kann.

Die Ausprägungen seien von Fall zu Fall unterschiedlich: Vom plötzlichen Leistungsabfall über Schulschwänzen bis hin zu Aggressionen gegen sich selbst und andere reiche das breite Spektrum. Gefragt sei dann „Erste Hilfe“, sagt Maike Brandes von der Beratungsstelle des Kreises. „Solange man hinguckt und was tut, kann man nichts verkehrt machen“, will sie den Lehrerinnen und Lehrern Sicherheit im Umgang mit auffälligen Schülerinnen und Schülern vermitteln. In praktischen Workshops übten die Pädagogen, wie Alarmsignale richtig erkannt werden und wie man ihnen mit Krisengesprächen zielgerichtet begegnet.

Wichtig sei dabei die Betonung auf „Auffälligkeit“, zieht Marcel Jakob, Gruppenleiter für Jugendförderung der Stadt Ahlen, eine scharfe Grenze zur Krankheit. „Jeder von uns kann schnell in eine Krise schlittern“, so Jakob. Aus dieser könne man bei richtiger Herangehensweise aber auch leicht wieder herausfinden. Melanie Buzug von der Caritas-Beratung hält dafür ein vertrauensvolles Umfeld für erforderlich: „Als Schutzfunktion braucht man dann Bezugspersonen, was eben auch Lehrerinnen und Lehrer sein können.“ Denn nicht zuletzt durch die Einführung des Ganztages werde Schule immer mehr zum Lebensraum von Kindern und Jugendlichen, ergänzte Schulfachbereichsleiter Christoph Wessels, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Morgen im Rathaus begrüßt hatte.

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