Lastenräder, sichere Gehwege und Werbung für den ÖPNV: Eine Woche im Zeichen der Mobilität

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„Viele Menschen haben die Gelegenheit genutzt, sich intensiv mit Fragen der Mobilität zu befassen.“ Ahlens Mobilitätsmanager Lukas Ossenbrink ist zufrieden mit dem Verlauf der Europäischen Mobilitätswoche (EMW), die zum zweiten Mal in Ahlen stattfand und dieser Tage zu Ende gegangen ist.

Kleine Schilder an Fußgängerampeln, auf denen Fragen rund um das Thema Ampel und Mobilität standen, ließen für Wartende spielerisch die kurze Zeit zwischen Rot und Grün verstreichen. „Warten & Raten“ hieß das Motto, unter dem das Wissen erweitert werden konnte. „Wie lange steht ein Autofahrer durchschnittlich in seinem Leben an roten Ampeln?“ lautete eine der Fragen. Die für manche erstaunliche und überraschende Antwort: Es sind tatsächlich rund zwei Wochen wertvolle Lebenszeit, die im stehenden Auto häufig vergeudet wird.

An insgesamt zehn Ampeln brachte Ossenbrink während der EMW 20 Fragen an. „Schon beim Befestigen habe ich reges Interesse an der Aktion gespürt.“ So habe ihm ein Passant deutlich zu verstehen gegeben, wie sehr er sich über mehr Aktionen dieser Art freuen würde, die die Bedeutung des Fußverkehrs sichtbar hervorheben. 

Ein besonderes Augenmerk richtete die EMW auf Kinder. Im letzten Jahr zum ersten Mal ausprobiert, wurde der Gehweg im Umfeld von Grundschulen wieder zum „Spielweg“: Mithilfe von bunter Sprühkreide und Edgar, dem EMW-Maskottchen, wurden an der Augustin-Wibbelt-Schule in Vorhelm, der Dolberger Lambertischule und an der Paul-Gerhardt-Schule Lauf- und Hüpfspiele aufs Pflaster gepinselt. „Die Farben sind übrigens umweltfreundlich und werden mit den nächsten Regenschauern in den nächsten Wochen von selbst verschwinden“, so Ossenbrink. 

Selbst im Bundestagswahlkampf spielten sie kurz eine Rolle. Lastenfahrräder sind zurzeit in aller Munde. Zusammen mit dem ADFC, dem Zweirad-Center Dammann und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft warb die städtische Stabsstelle Klimaschutz und Mobilität einen Samstag lang auf dem Werseradweg für diese neu entdeckte Form der Mobilität, die voll im Trend liegt. „Es waren wohl ganz überwiegend Familien mit kleinen Kindern aber auch Einzelpersonen, die sich über die Vorteile zwei- oder dreirädriger Lastenräder informierten.“ Bei dem einen oder der anderen sei die erste Testrunde zwar „noch recht wackelig“ gewesen, aber mit etwas Übung habe es stets gut geklappt. 

Ein Lastenfahrrad kann ein Auto ersetzen, auch wenn es nur der Zweitwagen ist. Günstige Modelle fangen an bei 2500 Euro. Stichwort Kosten: Die städtische Förderung von bis zu 1000 Euro hat weiterhin Bestand und soll auch langfristig aufrechterhalten werden. Lukas Ossenbrink: „Für dieses Jahr haben wir noch rund 8500 Euro im Fördertopf. Gefördert werden nicht nur Lastenräder, sondern auch Fahrradanhänger.“ Einen Antrag gestellt haben unter anderem Michael Scharf und Jonas Vienhues. Beide nahmen an der Aktion teil und stellten ihr Lastenrad für Probefahrten zur Verfügung. Michael Scharf nutzt sein Modell insbesondere für Einkäufe und Touren mit dem Hund. Jonas Vienhues ist immer dann mit seinem muskelbetriebenen Lastenrad unterwegs, wenn es ihm sinnvoll erscheint. Die abschließbare Lastenbox ist ihm dabei ein wichtiges Kriterium. „Darin kann ich ohne Sorge auch mal meinen Laptop verstauen und unterwegs mitnehmen.“

Mehr als einhundert Mal genutzt wurde in Ahlen während der EMW das Münsterland weite „VIP-Ticket“ für den ÖPNV. Das von der Regionalverkehr Münsterland (RVM) angebotene Gratisticket konnte digital über die „BuBiM-App“ erworben werden. Die positive Resonanz auf die diesjährige EMW bestärkt den Mobilitätsmanager der Stadt Ahlen. „Die Menschen dürfen davon ausgehen, dass wir auch 2022 wieder spannende Aktionen machen, um für nachhaltige Mobilität zu werben.“

Für weitere Auskünfte steht Mobilitätsmanager Lukas Ossenbrink gerne unter Tel. 02382 59478 (ossenbrinkl@stadt.ahlen.de) zur Verfügung. Antragsunterlagen und Richtlinien zur städtischen Förderung für Lastenräder gibt’s hier.

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