Legendentafel erinnert an früheren Jüdischen Friedhof

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An den früheren Friedhof der Jüdischen Gemeinde Ahlens erinnert eine Legendentafel, die Heimat-Förderkreis und Stadt Ahlen am Ostwall enthüllt haben. Zwischen 1788 und 1938 bestatteten dort, wo sich heute der Sidney-Hinds-Park befindet, die Ahlener Juden ihre Verstorbenen.

Im Zuge der Stadtentwicklung wurde der Friedhof mit Zustimmung der Jüdischen Gemeinde aufgelöst und zum Westfriedhof an der Parkstraße verlegt. Eine Gedenk- und Erinnerungsstätte erhebt sich heute über den alten Grabstellen. Die „Erinnerung an besondere Plätze“, so Heimatförderkreis-Vorsitzende Christa Schwab, sei Motiv gewesen für das Schild mit historischen Erläuterungen. Seit mehr als 20 Jahren rückt der Verein so im gesamten Stadtgebiet geschichtlich wichtige Orte ins Bewusstsein.

Als Gast wohnte der Enthüllung Sharon Fehr, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Münster, bei. Traurig mache ihn, dass den einst hier Bestatteten das im Judentum ewig bleibende Ruherecht geraubt worden sei. Die Tafel empfinde er als „posthume Würdigung und großartige Geste gegenüber den jüdischen Menschen aus jener Zeit.“ Für Bürgermeister Dr. Alexander Berger ist die Beschilderung ein kleiner Mosaikstein, „um Unrecht gutzumachen, das vor uns geschehen ist.“ Juden hätten über Jahrhunderte zu Ahlen gehört. Die Spuren ihres Erbes in der Öffentlichkeit zu bewahren, sei Auftrag der heutigen und nachfolgenden Generationen.

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