Lichtkünstler brachten Fördergerüste zum Leuchten

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 „Tja, da können wir nix machen“, bedauerte Wolfgang Schubert am regnerischen Freitagabend. Der Ex-Kumpel und Hobby-Lichtkünstler aus Castrop-Rauxel war zusammen mit dem Marler Mediengestalter Rolf-Arno Specht aus dem Ruhrgebiet gekommen, um die Ahlener Fördertürme in ganz ungewohntem Glanz erstrahlen zu lassen. Der Regen machte erst einmal einen feuchten Strich durch die sorgfältige Planung der Lichtkünstler.


Aber einfach aufgeben. das wollten die beiden dann doch nicht. Kurz vor 19.30 Uhr, als der Regen ein wenig nachließ, kam der schnell beschlossene „Plan B“ zum Tragen. „Wir strahlen die Türme aus dem geschützten Bereich von unten an“, erklärte Wolfgang Schubert.


Also die Lichtausrüstung wieder vom Turm I herunter und am Boden neu ausrichten. Das funktionierte. Schon bald leuchteten die Ahlener Wahrzeichen in grün. Rote Seilscheiben krönten die Vorstellung.„Leider ist es sehr schwer, die ganzen Türme in Rot erstrahlen zu lassen, das Grün der Turmfarbe schluckt enorm viel Licht“, bedauerte Schubert.


Schließlich waren das Duo aus dem Ex-Bergmann und Mediengestalter Specht mit 21 LED-Scheinwerfern angerückt. „Farbauswahl haben wir genug, rund 16 Millionen Farben wären möglich“, erklärte Rolf-Arno Specht. Allerdings bedürfe es dazu etwas mehr Installation als die einfache Beleuchtung von unten. Das aber war wetterbedingt nicht möglich. Denn die Lampen sind zwar leistungsstark, aber empfindlich gegen Nässe.


„Wir kommen wieder, das ist mal sicher“, versprach Wolfgang Schubert seinem Facebook-Freund und Turmexperten Werner Danzer. Der hatte die beiden nämlich auf das Ahlener Zechenensemble aufmerksam gemacht. Für Rolf-Arno Specht eine wahre Delikatesse. „Es gibt so etwas nicht mehr oft – gerade so schön wie hier“, befand der Marler. Für ihn sei die Ahlener Zeche zumindest optisch ein Heimspiel. „Es ist hier wie Zuhause im Ruhrgebiet, wenn ich mich in der Kolonie oder auf dem Pütt umsehe“, pflichtete ihm Ruhrpottler Schubert bei.


So wurde den wetterfesten Spaziergängern entlang der „Grünfuge“ an der Zeche doch noch ein farbiges Spektakel geboten. Wenn auch in abgespeckter Form. Aber des Kumpels Wort steht. „Wir kommen bald wieder und dann aber richtig.“ Hand drauf.

Autor Peter Schniederjürgen

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