Mädchen rot, Jungen orange – Turnhalle Martinschule wird modernisiert

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Wie an vielen städtischen Schulen haben während der Sommerferien auch an der Martinschule im Ahlener Westen die Handwerker das Sagen. Sie sanieren in diesem Jahr die Sanitär-, Dusch- und Umkleidebereiche der Sporthalle. Der typische Turnhallengeruch ist aus den früher eher dunklen Räumen gewichen. Überall riecht es nach Mörtel und frischer Farbe.

Hell wird es hier bald sein, das lässt sich schon jetzt erkennen. Und auch farbig. „Mit Blau und Rosa braucht man keinem mehr zu kommen“, sagt Karl Sorges vom Zentralen Gebäudemanagement der Stadt Ahlen (ZGM). Die früher klassischen Farbzuschreibungen für Jungen und Mädchen spielen für den Architekten schon lange keine Rolle mehr. Für ihn ist viel wichtiger, dass sich auch in den Sanitärräumen die Farbgebung der Schulfassade wiederspiegelt. Und deren Außenpaneele sind nun einmal rot und orange. Reiner Zufall ist, dass die Mädchen rote WC- und Duschräume bekommen und die Jungen welche in orange. „Es hätte auch umgekehrt sein können.“ 

Erneuert werden nicht nur Fliesen, Armaturen, Waschtische und Duschen. Erstmals erhalten die Duschräume auch eine aktive Lüftung. „Es wird deutlich weniger müffeln“, so ZGM-Leiter Florian Schmeing. Die alten Kippfenster hätten die Feuchtigkeit in der Raumluft nicht so abtransportiert, wie es eigentlich wünschenswert gewesen wäre. In den Mädchenduschen zieht Handwerker Sven Kiemann von der Ahlener Firma Rings unterdessen Elektrokabel. Strom und Wasser – passt das zusammen? „In diesem Fall schon“, beruhigt Florian Schmeing. Fachmännisch werden steuerbare Sensoren installiert, die auf Anforderung das Wasser laufen lassen. Temperatur, Wassermenge und Laufzeit können dabei an jedem Duschplatz individuell voreingestellt werden. Das spart nicht nur Energie und Wasser. „Weil es keine klassischen Hebelarmaturen mehr gibt, sind die Duschen auch deutlich weniger anfällig für Vandalismus“, sagt Schmeing. Mittelfristig sollen alle städtischen Sporthallen mit der Technik ausgestattet werden. Rund 150.000 Euro investiert die Stadt Ahlen in die laufende Sanierung des Umkleidebereichs der Sanitär- und Duschräume, die in Ansprache mit der Schulleitung Anfang September beendet sein wird. 

Bereits fertig sind die Handwerker mit ihrer Arbeit im Unterrichtsgebäude. „Der Hausmeister wird noch eine Menge zu tun haben“, zeigt Schulleiterin Stefanie Dudek in die langen Flure. Stühle, Tische und Kisten aus den leergeräumten Klassenräumen müssen bis zum Schulstart am 10. August dorthin zurück, wo sie hingehören. 302 Grundschulkinder lernen in den insgesamt 14 Klassenzimmern. Seit diesen Ferien liegen auch in den letzten sechs moderne Designböden anstatt der alten PVC-Platten. „Sieht viel freundlicher aus und macht eine behagliche Atmosphäre“, findet Stadtbaurat Thomas Köpp, der die fälligen 60.000 Euro für gut angelegtes Geld hält. 

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