Minifonds macht`s möglich: Migranten lernen in Berlin, wie Demokratie funktioniert

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Es muss nicht immer eine diplomatische Mission sein, wenn sich eine syrisch-türkisch-brasilianische Delegation in die Bundeshauptstadt Berlin begibt. Aus Ahlen kam die international zusammengesetzte Gruppe, die am Regierungssitz zu Fuß durch die Geschichte der deutschen Demokratie wanderte.

„Wir haben einfach einen Antrag an den Minifonds der Partnerschaft für Demokratie gestellt, Frau Kalendruschat hat uns gut beraten, und so konnten wir einen hochinteressanten Tag in der Hauptstadt verbringen“, sagte nach der Rückkehr Betül Yavas von der AWO-Migrationsberatung.

Ziel der Exkursion war es, das Demokratieverständnis der Berlinbesucher zu stärken. Hierzu suchten die Ausflügler verschiedene geschichtliche Lernorte auf. Yavas richtete den Blick der Teilnehmenden auf Merkmale einer Diktatur, deren Hauptmerkmal vor allem die willkürliche Ungleichbehandlung von Menschen sei. „Durch die Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte wurden Parallelen und Unterschiede zu den politischen Verhältnissen erkennbar, die die Teilnehmer aus ihren jeweiligen Heimatländern kennen.“ Der Schritt hin zur Würdigung der Staatsform Demokratie habe sich dann nahezu von selbst ergeben.

Nebenbei nahmen die Reisenden mit großem Interesse auf, wie die parlamentarische Demokratie funktioniert. „Sie können jetzt die Aufgaben von Bundestag und Bundesrat besser erklären als viele Deutsche“, so Yavas augenzwinkernd. Dass der Gruppe die lehrreiche Exkursion nach Berlin gefallen hat, freut Kalendruschat. „Wer ähnliche Vorhaben plant, aber noch keine vollständige Finanzierung hat, kann sich gerne an mich wenden“, fordert die Projektkoordinatorin der Partnerschaft für Demokratie dazu auf, die Mittel aus dem Minifonds für Maßnahmen der politischen Bildung zu nutzen.

Der Minifonds umfasst ein Volumen in Höhe von 2500 Euro, die von der Fach- und Koordinierungsstelle der Partnerschaft für Demokratie verwaltet werden. Pro Maßnahme können maximal 500 Euro vergeben werden. Anfragen sind bis zum Jahresende bei Lisa Kalendruschat unter Tel. 02382 59 765 (kalendruschatl@stadt.ahlen.de) möglich. Die Partnerschaft für Demokratie Ahlen ist eine Kooperation der Stadt Ahlen, der AWO UB Hamm-Warendorf und des Bürgerzentrums Schuhfabrik. Sie wird gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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