Mit Adleraugen durch die Stadt – Umweltbetriebe erfassen Zustand der Straßen

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Mit Adleraugen sind die Ahlener Umweltbetriebe ab dem 6. November im Stadtgebiet sowie den Ortsteilen Dolberg und Vorhelm unterwegs. In städtischem Auftrag erfasst das Berliner Unternehmen „Eagle Eye Technologies“ 280 Kilometer öffentliche Verkehrsflächen. Von der kleinen Anliegerstraße bis zur Hauptstraße dokumentiert das Adlerauge („Eagle Eye“) den Zustand von Fahrbahnen, Geh- und Radwegen sowie Nebenanlagen (Straßenbeleuchtung etc.).

Zusätzlich wirft der Kamerawagen einen Blick auf drei Kilometer Verkehrsknoten, die die städtischen Straßen mit denen anderer Träger verbinden.

Am Erfassungsfahrzeug befinden sich spezielle Sensoren, die die Straßen- und Verkehrsflächen während der Befahrung zentimetergenau ermitteln. Mit der Messbildbefahrung werden exakte Flächen- und Zustandsdaten der Verkehrsinfrastruktur erhoben. Diese benötigt die Stadt zum Beispiel im Rahmen der sogenannten Doppik, um den Wert der kommunalen Straßen zu ermitteln. Darüber hinaus werden die Daten zunehmend als Grundlage für sogenannte Erhaltungsmanagement-Systeme genutzt, die den Unterhalt und die Sanierung der öffentlichen Straßen deutlich vereinfachen. Veröffentlicht werden die Bilder nicht, selbst in der internen Verwendung gelten die strengen Datenschutzregelungen der öffentlichen Verwaltung.

Abgrenzung „Eagle Eye“-Straßendatenerfassung zu Google Street View
Der Internet-Konzern Google hat vor einiger Zeit begonnen, auch in Deutschland Straßen und Gebäude für den Online-Kartendienst Google Street View zu filmen. Datenschützer, Politiker und betroffene Bürger sehen durch diese Aktivitäten wichtige Persönlichkeitsrechte gefährdet. Angesichts des mit Kameras ausgestatteten Erfassungsfahrzeugs der „Eagle Eye Technologies“ sind manche Bürger daher verständlicherweise irritiert. Doch die Erfassung von Verkehrsinfrastrukturdaten ist in keiner Weise mit den Aufnahmen von Google Street View zu vergleichen.

Mit den „Eagle-Eye“-Kameras werden keine Filme gedreht, sondern Einzelbilder aufgenommen. Diese dokumentieren vor allem den Straßenzustand sowie unter Umständen das sogenannte Straßeninventar. Aufgenommen wird die Straßenoberfläche, wobei insbesondere auch Straßenschäden, wie Schlaglöcher oder Risse im Belag von Interesse sind. Je nach Auftrag fotografiert „Eagle Eye“ überdies Verkehrszeichen, Ampeln, Straßenbeleuchtung, Abfallbehälter und ähnliches.
 
Die Kommune erhält aus den Aufnahmen nur das, was sie tatsächlich zur Unterstützung ihrer Arbeit benötigt und beauftragt hat. Alle Bilder und Messergebnisse werden nach der Befahrung in diesem Sinne aufbereitet: Aufgrund der Aufnahmetechnik liegen die Informationen dieses bildgebenden Verfahrens bereits georeferenziert vor. Im Ergebnis erhält der Auftraggeber sogenannte Geometrie- und Sachdaten.

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