Mit Luther durch das Reformationsjahr

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Foto: Das Programm aus Anlass 500 Jahre Reformation stellten die Organisatoren der Öffentlichkeit vor: (v.l.) Heinz Aden, Rudolf Blauth, Volkmar Schuster, Johanna Kottmann, Lars König, Michaela Mormann, Werner Fischer, Dr. Alexander Berger, Bernd Klöpp
Kaum ein Ereignis hat Deutschland in den letzten 500 Jahren so nachhaltig verändert wie die Reformation. Das sagte Bürgermeister Dr. Alexander Berger bei der Vorstellung des Veranstaltungsprogramms, das die Volkshochschule der Stadt Ahlen in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft „Luther 2017 / 500 Jahre Reformation“ zusammengestellt hat.

Zu 17 Veranstaltungen laden die Organisatoren ein, zu denen neben VHS und den beiden großen Kirchen die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, das Interreligiöse Museum im Goldschmiedehaus sowie die Familienbildungsstätte und die Kulturgesellschaft zählen.

Bürgermeister Berger kündigt ein „Mega-Event“ an, dessen Höhepunkt das Ökumenische Festkonzert im September sein wird. Sechs Ahlener Chöre, Gesangssolisten und ein Orchester mit historischen Instrumenten führen in der Marienkirche zeitgenössische Musik unter dem Titel des von Martin Luther getexteten Kirchenliedes „Ein feste Burg ist unser Gott“ auf. Das Veranstaltungsprogramm spare laut VHS-Leiter Rudolf Blauth neben seinen großen Verdiensten auch nicht die Seiten Luthers aus, auf die man nicht stolz sein könne. So habe sich der Reformator „voller Hass gegen religiöse Minderheiten und andere Volksgruppen ausgesprochen“. Die Veranstaltungen wollten allen Seiten gerecht werden, die den Initiator der Reformation betreffen.

Lesungen, Ausstellungen, Konzerte und Studienfahrten beleuchten die vielen Folgen, die die Reformation ausgelöst hat. Speziell dem Verlauf der Reformation in Ahlen widmet sich eine kurzweilige Lesung in der Mayerschen Buchhandlung. Autor Werner Freitag berichtet, wie die Menschen in der Wersestadt die unruhigen Jahre erlebt haben. Ob 2017 nun als das „Luther-Jahr“ begangen werde, oder ob es sich um das „Reformationsjubiläum“ handelt, da will sich Markus Möhl nicht festlegen. „Beides geht“, sagt der evangelische Pfarrer, wenngleich die Erinnerung nicht auf die Person reduziert werden sollte.

Dass die Reformation beide großen Kirchen betrifft, betont Möhls katholischer Amtskollege Dr. Ludger Kaulig. Die Reformation sei auch die Reformation der katholischen Kirche gewesen. „Davon sind wir alle geprägt worden“, findet Kaulig es gut, sich dieses vor Ort in Erinnerung zu rufen. Anders als vor einem Jahrhundert bestimme heute nicht mehr Ignoranz und Abgrenzung das Verhältnis beider Konfessionen. Abgeschlossen wird das Programm am Reformationstag mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Pauluskirche.

Das vollständige Programm „Luther 2017 / 500 Jahre Reformation“ als Download

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