Mit Quad und Trike um Ahlen

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Eigentlich befördern sie Waldarbeiter durch die Urwälder Kanadas. Doch seit ein paar Jahren düsen sie auch in heimischen Gefilden durch Wald und Flur, über Stadt und Land: die Quads. Optisch wie Geländemotorräder, jedoch mit vier Rädern, sind diese Spaßmobile nicht nur ein Freizeitvergnügen. Am Sonntag traf sich die lockere Gemeinschaft der „Quadkids“ zur integrativen Ausfahrt auf dem Dolberger Rewe-Parkplatz. Die Teilnehmer kamen aus den Gegenden zwischen Rheine und Sauerland und vom Ruhrgebiet bis Bielefeld, um Kindern, die wegen ihrer Behinderungen sonst oft wenig zu lachen haben, ein paar richtig aufregende Stunden zu verschaffen.

Der Ahlener Denis Schweer, Besitzer eines Quads und eines Trikes (Gabel vom Motorrad, Hinterachse und Motor vom VW-Käfer), hatte seine Freunde aus der ganzen Region eingeladen. „Das ist eine Tradition, wir treffen uns immer nach Lust und Laune in einer anderen Stadt und machen dann auch gern solche Ausfahrten“, erklärte der Trike-Pilot. „Quads kennen wir schon. Aber Trike ist echt mal was anderes“, schmunzelte Justin auf dem Soziussitz des motorisierten Dreirads. Mit seinen Freunden Justin (7), Damon (8) ist der Zwölfjährige gekommen, um an den Runden um Ahlen teilzunehmen.

„Vor etwa einem halben Jahr habe ich in Rheine die Quadkids als Facebookgruppe gegründet“, erinnerte sich Urheber Robert Möllers. Mit so einer explosionsartigen Ausbreitung hatte er jedoch nicht gerechnet. So sind zurzeit an die 500 Mitglieder in der Gruppe aktiv. In Dolberg waren zwischen 30 und 50 Fahrzeuge zu sehen. „Im Grunde sind das Nutzfahrzeuge“, sagt Karl-Heinz Neuber. Der Bochumer kam über seinen Beruf auf die Quads. „Meine Frau sah gegenüber ein paar Leute mit einem Quad Schnee räumen“, erinnert er sich. Gesehen, gefragt, gekauft. Seitdem hat er über 7000 Kilometer auf dem nicht übermäßig kommoden Gefährt abgespult. „Die wenigsten beim Schneeräumen“, sagte der Hausmeister schmunzelnd.

Gegen Mittag waren die meisten der jungen Passagiere eingetroffen. „Wir bieten allen Kindern, auch und besonders solchen mit Förderbedarf, das Mitfahren gern an“, erklärte Denis Schweer. Die Motorsportler hatten an alles gedacht. Für Kinder im Rollstuhl stand das geschlossene Modell zur Verfügung. „Wir nennen das UTV, Utility Vehicle oder Buggy.“ Sonst ist der Platz auf dem Soziussitz der ATV, der Allterrain Vehicles. Die gibts in Gelände- oder Straßenversion, mit und ohne Allrad. Um hier aber den Kindern die nötige Sicherheit zu geben, hatten die Fahrer Haltegurte mitgebracht. Die trugen sie um den Bauch und die Mitfahrer konnten sich gut an den Halteschlaufen festhalten.

Schließlich waren alle Kinder auf die Fahrzeuge verteilt und es ging los.

Autor Peter Schniederjürgen

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