Moscheegemeinde will sich auch für andere Vereine öffnen

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Zu seinem ersten Besuch als neu gewählter Vorsitzender des Ditib-Moscheevereins kam jetzt Ekrem Sümer ins Rathaus. Seit Herbst sitzt der Ahlener der mitgliederstärksten islamischen Gemeinde Ahlens vor. Begleitet von den Vorstandskollegen Bekir Alpaslan und Serkan Karakabak tauschte sich der Vorsitzende mit Bürgermeister Dr. Alexander Berger aus. Dominantes Thema unter den Gemeindemitgliedern sind nach wie vor die Folgen des verheerenden Erdbebens in Teilen der Türkei und Syriens.

Auch Angehörige von Ahlener Familien mussten den Verlust von Menschenleben sowie gravierende Zerstörungen erleiden. Sümer bedauert, dass der vorübergehende Zuzug von Geschädigten der Katastrophe häufig an bürokratischen Hindernissen scheitere. Sein Wunsch, die Hürden zu vereinfachen, findet beim Bürgermeister offene Ohren.

„Es ist schade, dass Formalitäten im Wege stehen, wenn man ganz einfach Menschen helfen will“, so Berger. Die Erschwernisse für Schutzsuchende waren unter anderem auch Thema in der letzten Sitzung des Integrationsrates der Stadt Ahlen. Zwar hat die Bundesregierung seit der Naturkatastrophe ein vereinfachtes, pragmatisches Visumverfahren abgestimmt. Dennoch gilt auch für Opfer des Erdbebens grundsätzlich, dass türkische und syrische Staatsangehörige für eine Einreise nach Deutschland ein gültiges Visum benötigen, was mit hohen Kosten verbunden ist. Das Stadtoberhaupt stellte in Ahlen hohe Hilfsbereitschaft fest, um den Erdbebenopfern Unterstützung zukommen zu lassen. Entsprechende Spenden werden von dem Moscheeverein auch weiterhin gesammelt.

Mit Interesse vernahm Berger Pläne, das Gemeindezentrum an der Rottmannstraße baulich umzustrukturieren. Derzeit entwickelt die etwa 1000 Mitglieder zählende Gemeinde hierfür Pläne. „Wir würden uns sehr freuen, wenn auch andere Vereine unsere Räumlichkeiten nutzen wollen“, sagt Vorsitzender Sümer. Der Bürgermeister merkte an, dass die Ditib-Gemeinde eine sehr aktive Gemeinschaft sei. Insbesondere ihre intensive Jugendarbeit verdiene Anerkennung durch die Stadt. Berger würde sich freuen, wenn sich die islamischen Gemeinden auch im Jubiläumsjahr 2024 engagierten, um den 800. Geburtstag der Stadt Ahlen mit eigenen Beiträgen zu würdigen.

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