Natur kann man nicht lernen - nur erleben

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Natur kann man nicht lernen, Natur muss man fühlen, darin sind sich die Lehrerkollegen an der Fritz-Winter-Gesamtschule einig. Flächen gibt es um das riesige Schulgeländer mehr als genug. „Darum kümmern sich unser Oasenbauer“, sagt Sabine Neumann. Die Frau mit dem grünen Daumen ist keineswegs Biologielehrerein. Sie unterrichtet Deutsch und Englisch in der Oberstufe.


„Es ist einfach herrlich etwas draußen zu machen“, findet die Pädagogin. Offensichtlich nicht nur sie. Schließlich arbeiten bei den Oasenbauern elf Schüler ehrenamtlich. „Das heißt nicht in der Schulzeit, aber in den Ferien, am Wochenende und in der Freizeit“, zollt Schulleiter Alois Brinkkötter seinen Schülern Respekt. Rund um die Schule liegen die Gartenflächen. Da ist der Schulfamiliengarten mit Sitzen und Grillfläche. Viele Beete um die Schulgebäude brachen Pflege. Im Naturgarten steht seit Beginn der warmen Jahreszeit ein Bienenhaus. Hier ist das Reich von René Polczek. Der Lehrer ist Hobbyimker und kommt aus Leverkusen. Im Naturgarten er hat bereits ein großes Bienenvolk angesiedelt. „Bald wird es eine Imker-AG an der Schule geben, viele Schüler sind sehr interessiert“, freut sich der Rheinländer. Im Naturgarten mit einem Feuchtbiotop findet sich auch ein Insektenhotel.


„Das ist ganz wichtig für die Wildbienen, denn die leben als Einzelgänger“, sagt Hans Rüschhoff. Er ist der Vorsitzende der Heinz-Reckendres-Stiftung und besichtigt das Ergebnis einer ansehnlichen Zuwendung der Stiftung an die Schule. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht die Natur den Kindern und Jugendlichen näher zu bringen. „Natur ist nichts für Bildschirme sie ist nur wirklich zu erleben und dabei wollen wir helfen“, stellt der zweite Vorsitzende Günther Hans klar. Da hat sich die Stiftung ein passendes Feld ausgesucht. Denn die Schulprojekte sind vielfältig. Die Imker werden den von ihren fleißigen Tierchen gesammelten Honig bald schleudern und abfüllen. „Im Winter werden wir aus dem Wachs Kerzen ziehen“, verspricht René Polczek. „Ein kleines Solargewächshaus wäre ein Traum“, meint die gärtnernde Sprachlehrerin.


Denn am Beispiel der Wildrosen zeigt sie Nachhaltigkeit: „Aus den Früchten, den Hagebutten, basteln wir Herbstdeko, dann werden sie aufgebrochen und aus dem Samen werden wir neue Pflanzen anziehen - nicht zu vergessen den Hagebuttentee“. „Wir haben daraus früher auch Juckpulver gemacht“, erinnert sich der Stiftungsvorsitzende schmunzelnd.

Autor: Peter Schniederjürgen

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