Neuer Baubetriebs- und Wertstoffhof nimmt Gestalt an
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Komfortabel für Bürger und Mitarbeiter soll der neue Baubetriebshof der Stadt Ahlen werden. Wenn alles gelingt, wird der erste Spatenstich in diesem Herbst erfolgen. Bürgermeister Dr. Alexander Berger und Stadtbaurat Andreas Mentz haben am Mittwoch die Vorplanungen für das Projekt vorgestellt, das bis Sommer 2018 am Standort des früheren Güterbahnhofs realisiert werden soll.
Um das Ziel zu erreichen, hat die Stadt Burkard Sasse vom „S3“-Planungsbüro als Berater verpflichtet, „einer der Experten in diesem Land, was Betriebshöfe angeht“, so Andreas Mentz. Stadtspitze und Planer stellten die Entwürfe bereits am Abend zuvor in einer nicht-öffentlichen Informationsveranstaltung interessierten Ratsmitgliedern vor.
Was diese zu sehen und hören bekamen, erfüllt alle Anforderungen an einen modernen Baubetriebshof. „Hoher Mehrwert, deutlicher Servicegewinn und Effizienzsteigerung“ verheißen die Pläne laut Bürgermeister Berger. Vor allem die Bürgerinnen und Bürger werden von dem neuen Areal profitieren. „Der Verkehr auf dem Gelände folgt einem geregelten Ablauf“, erklärt Planer Sasse. Vorbei seien dann die Zeiten, dass Anlieferer „kreuz und quer“ durcheinander fahren müssen, wie es heute leider noch der Fall sei. Etwa 130 Fahrzeuge könnten pro Stunde abgefertigt werden, ohne dass es zu einem Rückstau auf den Ostberg komme, wo die Hauptzufahrt liegen wird. Entgegen dem Uhrzeigersinn werden Autos über eine „Schnellfahrschleife“ an den verschiedenen Abfallfraktionen vorbeigeführt.
Ein Ende hat dann auch das heute noch notwendige kräftezehrende Schleppen von Abfall, der in hochwandige Container geworfen werden muss. Von einer Rampe können sperrige Güter bequem in einer Ebene abgeworfen werden. Auch die städtischen Fahrzeuge bewegen sich nur noch in kontrollierter Richtung. „Das ist ein ganz wichtiges Merkmal für die Organisation auf jedem Betriebshof“, so Burkard Sasse, der seit 25 Jahren im Geschäft ist und vergleichbare Einrichtungen u.a. in Pforzheim, Wiesbaden und Hannover gebaut hat. Die Unfallverhütung genieße überall höchste Priorität.
Um die in der Mitte des Platzes befindlichen Garagen gruppieren sich Sozial- und Verwaltungsgebäude, Werkstätten, sowie die Müllsammelanlage. Energetisch soll die neue städtische Dienststelle energieautark werden. Dazu kommen Technologien wie Solarthermie und Photovoltaik zum Einsatz. Den Erfordernissen aus Immissions- und Arbeitsschutz wird in vollem Umfang Rechnung getragen. Die Abläufe seien, so Andreas Mentz, darauf ausgelegt, „mit möglichst wenig Personal zu fahren.“ So sei auch das gesamte Konzept auf Flexibilität ausgerichtet. „Wir wissen heute, was notwendig ist, aber nicht in zehn Jahren oder später.“
Um die jetzt präsentierte Vorplanung zu entwickeln, waren die Beschäftigten des Baubetriebshofes von Beginn an beteiligt, sagt deren Vorgesetzter, Umweltbetriebsleiter Bernd Döding: „Dazu hatten wir eigens Arbeitskreise eingerichtet, damit wir die Wünsche und Anregungen so früh wie möglich aufnehmen konnten.“ Der Wunsch nach kurzen Wegen sei eine wiederkehrende Forderung gewesen. Mitarbeiter der Straßenverwaltung, die heute noch im Rathaus ihr Büro haben, werden nach Fertigstellung des Bauhofes an den Ostberg umziehen.
Im nächsten Schritt wird die Stadt zusammen mit ihrem externen Planungsteam, zu dem auch der Projektsteuerer Codema/EDR und die Gertec GmbH zählen, in die Entwurfsplanung eintreten. „Dann wird es spannend, weil alles konkret mit Kosten belegt wird“, sagt der Stadtbaurat. Gegenwärtig werde von einem Investitionsvolumen von 12,2 Millionen Euro ausgegangen. Etwa 140 Beschäftigte werden am neuen, 3,5 ha großen Standort des Baubetriebs- und Wertstoffhofes ihren Arbeitsplatz haben.
Neben den Handwerkern des städtischen Gebäudemanagements siedeln sich fünf Fachbereichsgruppen der Umweltbetriebe an: „Gruppe 1 – Entsorgung, Straßenreinigung, Winterdienst“, „Gruppe 2 – Grünflächen und Parkanlagen“, „Gruppe 3 – Stadtentwässerung und Straßenbau“, „Gruppe 4 – Finanz- und Rechnungswesen“, „Gruppe 5 – Zentraler Service“.