Neuer „Hausherr“ in der Westfalenkaserne: Oberstleutnant Christoph Linnenbaum übernimmt Kommando
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„Ich wünsche Ihnen für Ihre neue Verwendung eine große Portion Soldatenglück“, begrüßte Bürgermeister Dr. Alexander Berger den neuen Kasernenkommandanten vor dem offiziellen Übergabeappell, der am Nachmittag in der Westfalenkaserne stattfand. Im Rathaus sagte Berger, Linnenbaum dürfe sich darauf verlassen, in der Ahlener Bevölkerung, bei Vereinen und Institutionen auf großen Rückhalt zu stoßen. Ahlen sei seit 65 Jahren Garnisonsstadt, was sich in zahlreichen Kontakten zwischen Bundeswehr und Öffentlichkeit ausdrücke. Die vitalen zivil-militärischen Verbindungen hätten beispielsweise eine große Bewährungsprobe bestanden, als die Bundeswehr tatkräftig Unterstützung leistete, um den Zuzug von Geflüchteten zu bewältigen. „Die Westfalenkaserne gehört zu Ahlen, und daran wollen wir noch lange festhalten“, so Berger.
Die Worte des Bürgermeisters bestätigte der scheidende Kommandeur, der sich nach eigenen Worten „in Ahlen immer gut aufgehoben“ fühlte. Ahlen verlasse er mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Weinend, weil ich hier richtige Freundschaften geschlossen habe, und lachend, weil mich eine spannende neue Aufgabe erwartet“, so Gadow. Im Kölner Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr wird er künftig mitverantwortlich sein für die Karriere- und Laufbahnplanung seiner Kameradinnen und Kameraden. Rege Bautätigkeiten auf dem Kasernengelände haben Gadows Dienstzeit begleitet. So werden planmäßig ab kommendem Jahr in drei neu errichteten Unterkunftsgebäuden 227 moderne Wohneinheiten genutzt, die über neuartige Standards wie eigene Sanitärbereiche verfügen.
Prägend seien für Gadow auch die Auslandseinsätze gewesen, an denen der Ahlener Verband teilgenommen hat. Etwa 30 Soldatinnen und Soldaten befinden sich gegenwärtig im Kosovo im Einsatz. Seit zwei Wochen wieder zurück in Ahlen sind die Soldatinnen und Soldaten, die das „MINUSMA“-Kontingent der Vereinten Nationen in Mali unterstützten. Unter den Verletzten eines Anschlags auf deutsche Soldaten nahe der Stadt Gao im Juni waren auch zwei Angehörige der Ahlener Westfalenkaserne, „denen es den Umständen entsprechend gut geht und sich jetzt in Kur befinden.“
Der in Braunschweig aufgewachsene neue Kommandeur leistete nach dem Studium der Wirtschaftsinformatik an der Universität der Bundeswehr unter anderem Dienst als Zugführer und Kompaniechef im Gothaer Aufklärungsbataillon 13. Nach Ahlen wechselt der Offizier vom Bonner Dienstsitz des Bundesministeriums der Verteidigung, wo er in der Abteilung Strategie und Einsatz tätig war. Seine Kreise in Ahlen will Linnenbaum nun Stück für Stück erweitern und die Stadt kennenlernen. Zahlreiche Termine in den Kompanien der Westfalenkaserne standen bereits auf dem Programm, aber auch für ein erstes Treffen mit dem Vorsitzenden des Freundeskreises Ahlener Soldaten fand sich schon Zeit. Die Einladung des Bürgermeisters zur Teilnahme an der zentralen Kundgebung zum Volkstrauertag am 14. November sowie zur Auftaktsammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge nahm Linnenbaum dankend an.