Neuer Integrationsrat knüpft erste Kontakte

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Der am 13. September neu gewählte Integrationsrat traf sich jetzt erstmalig im Vorfeld seiner konstituierenden Sitzung im November. Gegenseitiges Kennenlernen der direkt gewählten Mitglieder und erste Informationen zu den Abläufen im Gremium waren Themen eines Klausurtages mit dem Integrationsteam. Das Seminar fand in Kooperation mit der Volkshochschule und dem JuK-Haus statt.

Integrationsbeauftragte Christiane Heuser fasste zu Beginn die Wahlergebnisse zusammen. „Die Wahlbeteiligung an der Integrationsratswahl konnte erfreulicherweise gesteigert werden“, stellte Heuser fest. 1829 Wählerinnen und Wähler machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch (2014 waren es 1660). Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 13,4 Prozent. Der Landesdurchschnitt in NRW liegt bei einer Wahlbeteiligung von 13 Prozent. „Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass sich die Bezugsgröße zur Errechnung der Wahlbeteiligung an der Integrationsratswahl 2020 in NRW geändert hat“, benennt Christiane Heuser die Ursache für die vermeintlich niedrigere Wahlbeteiligung. „In diesem Jahr wurden erstmalig landesweit alle hier eingebürgerten Deutschen automatisch in das Wählerverzeichnis aufgenommen, das führte in Ahlen zu einer Steigerung auf 13673 Wahlberechtigte, 2014 waren nur 8974 von vornherein wahlberechtigt.“

Leider habe sich der Briefwahl-Vorgang für viele Wahlberechtigte als Barriere herausgestellt. Stimmen konnten nicht gewertet werden, weil z.B. Wahlschein und Stimmzettel im falschen Umschlag steckten. Einige Mitglieder berichteten, dass es auch Probleme mit den Wahlbenachrichtigungskarten gegeben habe, die anscheinend nicht die Empfänger erreicht haben oder von den Wahlberechtigten nicht als wichtiges Dokument angesehen wurden. Alle Mitglieder sahen Sprachbarrieren und fehlende Grundlagen-Informationen bei nicht wenigen Zugewanderten als Hinderungsgründe für eine höhere Wahlbeteiligung an. Positiv aufgenommen wurde die Öffentlichkeitsarbeit des Integrationsteams vor der Wahl. So haben alle Kandidierenden Social-Media-Video-Spots produzieren und in ihrem Wahlkampf einsetzen können. Die digitale Werbung für die Integrationsratswahl sei eine gute Idee, auch bei zukünftigen Wahlen.

Mit Daniela Noack konnte für das Seminar die ehemalige Integrationsbeauftragte gewonnen werden, die den Neu-Mitgliedern rechtliche Grundlagen für die zukünftige Gremienarbeit erläuterte. Den Integrationsrat erwarten besondere Aufgaben, u.a. auch die Vertretung in Gremien des Landesintegrationsrates, in Arbeitskreisen und im Jugendhilfe-Ausschuss der Stadt. Ilkay Danismaz als ehemaliger Vorsitzender des Integrationsrates wünschte den fast ausschließlich neuen Mitgliedern viel Erfolg für ihre politische Arbeit im Integrationsrat. Er selbst fungiert nur noch als Vertreter seiner Liste.

Hintergrund:
Der Integrationsrat hat 15 Sitze, davon werden 10 Mitglieder direkt gewählt und 5 vom Rat der Stadt Ahlen entsendet. Zwei neu gewählte Mitglieder verzichteten nach der Wahl auf ihr Mandat, dafür rücken ihre Stellvertreter nach. Die 10 direkt gewählten Sitze des Integrationsrates werden wie folgt besetzt:

Einzelbewerber Mohamed Abiad, für die „Ahlener Integrationsliste“ (AIL) Fatih Uslu, Metin Ates und Burak Koc, für „Die neuen Ahlener“ Maria Usai und Maria Ruppel, für die „Newroz-Liste“ Serwer Murad, für die Liste „Respekt für Alle – sozial und demokratisch“ Ergül Aydemir und Deniz Faik Yalcin, für die Liste „Slavic Voice“ Alexandra Streisel.

Die fünf entsendeten Mitglieder werden in den nächsten Wochen durch die Fraktionen benannt und vom Rat entsendet.

Weitere Informationen:
Das Integrationsteam der Stadt Ahlen ist seit wenigen Tagen zu erreichen im Verwaltungsgebäude II, Südstraße 41. Kontakt: Christiane Heuser (Tel. 02382 59305, heuserc@stadt.ahlen.de) und Mehmet Tanli (Tel. 02382 59745, tanlim@stadt.ahlen.de).

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