Nutzer zu sorglos mit Passwörtern

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 Es ist das Kerngebiet der Piratenpartei – die digitale Sicherheit. Nicht erst seit den Enthüllungen über Abhören und Ausspähen von Telefonaten und E-Mails haben sich die „Piraten“ dem Schutz der digitalen Privatsphäre verschrieben. Am Dienstagabend hatte Jens Seipenbusch, Gründungsmitglied und Listenkandidat der „Piraten“, im Bürgerzentrum Schuhfabrik zur sogenannten „Kryptoparty“ eingeladen.

Der gelernte Physiker, der heute im IT-Bereich der Uni Münster tätig ist, stellte bestimmte Software vor. Die soll das Risiko der Ausspähung im Netz verringern. Dabei hatte der Computerexperte tatsächlich weniger Geheimdienste und Polizeiermittlungen im Visier als vielmehr den sorglosen Umgang der Nutzer mit Passwörtern.

„Vor einiger Zeit hat eine Süßwarenfirma einen Wettbewerb um Papierbildchen gestartet. Dazu mussten sich die Teilnehmer ein Zugang mittels Passwort anlegen“, berichtete der Referent. Die Seite sei nicht besonders gesichert gewesen und – schlecht für viele Teilnehmer – gehackt worden. Zahlreiche Nutzer hätten sich mit ihrem „Standardpasswort“ eingeloggt, das sie sonst auch für E-Banking und anderes einsetzen: „Mit fatalen Folgen“, betonte Jens Seipenbusch.

Der Piratenpolitiker präsentierte eine große Auswahl an Sicherungsprogrammen, beispielsweise Programme, die selbstständig Passwörter erzeugen und mittels weniger Klicks eingefügt werden. Das Beste daran sei, dass sie von außen nicht zu knacken seien.

Ebenso stellte Seipenbusch Programme vor, die Festplatten absichern und vor fremdem Zugriff schützen. „E-Mails sind heute das Kommunikationsmittel, aber sie sind auch alles andere als sicher“, erklärte er. Also empfehle es sich, ein Programm für die Verschlüsselung von E-Mails zu installieren. Das waren die Hauptinhalte der „Kryptoparty“.

Der IT-Spezialist informierte die Zuhörer aber auch noch über die Gefahr von Lauschangriffen auf das Telefon. „Die digitalen Vermittlungen sind ebenso anfällig wie das Internet“, befand Jens Seipenbusch.

Für die Teilnehmer gab es anschließend eine lange Liste von nützlichen und kostenfreien Abwehrprogrammen. Die ist unter http://kryptoparty.de einzusehen.

Autor Peter Schniederjürgen

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