Parade: Statt Abbruch ein Hotel an der Werse
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„Völlig abwegig“ findet Professor Christoph Parade die Idee, das Rathaus abreißen zu wollen. „Das wäre fatal“, meint der Erbauer des Gebäudes, das er in den 1970er Jahren unter ganz anderen Vorzeichen konzipiert habe. „Damals gingen wir noch von den Planungen für einen Großflughafen in der Region zwischen Drensteinfurt und Ascheberg aus“, erläutert der Düsseldorfer Architekt die aus heutiger Sicht überdimensioniert erscheinende Planung.
Anderseits kann er den Überlegungen für einen Umzug der Verwaltung in die Arbeitsagentur durchaus positive Aspekte abgewinnen. „Es geht um die beste Lösung für Ahlen.“ Und die Stadtverwaltung sei mit der Unterbringung in einem reinen Zweckbau wie der Arbeitsagentur vermutlich besser bedient, weil sich gezeigt habe, dass die Stadt nicht in der Lage sei, ein so repräsentatives Gebäude angemessen zu unterhalten.
Als Nachnutzung kann sich Parade gut ein Hotel vorstellen. Er habe gute Kontakte in diese Szene und habe schon einmal vorgefühlt. In Verbindung mit der Stadthalle könnten dann die verschiedenen Säle einschließlich des Ratssaals und der Sitzungsetage gut für Tagungszwecke genutzt werden. Für die beiden oberen Stockwerke schlägt Parade eine Nutzung als Boarding House vor. Oder, wie BMA-Fraktionsvorsitzender Matthias Bußmann einwirft, exklusive Penthouse-Wohnungen.
Für die Hotelpläne hat Parade auch Bürgermeister Benedikt Ruhmöller auf seiner Seite. Dagegen lehnt der Architekt die Überlegungen ab, die Stadthalle notfalls auch als Solitär stehen zu lassen. Im Übrigen hält er die Mittel für einen möglichen Abbruch des Rathauses mit zwei Millionen Euro für viel zu knapp bemessen. Das richte sich nicht zuletzt danach, ob auch die Fundamente in den Abbruch einbezogen würden. Und für verfehlt hält Parade auch den Vorschlag, ein neues Rathaus womöglich auf einem der Parkplätze errichten zu wollen.
„Ich will gerne an allen weiteren Überlegungen mitwirken“, versichert Parade. Die Frage seines Urheberrechtes spiele für ihn eine untergeordnete Rolle.
Autor Dierk Hartleb